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„Inszenierter Terror“: Die Geistesblitze des Ken Jebsen

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Er hat es aber auch nicht leicht, der Verschwörungsdenker (pardon: Wahrheitssucher, Kämpfer gegen die „Lügenpresse“ beziehungsweise der Herr „Ich kann sehr provozierend sein, ich spreche sehr schnell, ich verwirre die Leute zum Teil, ich bringe zu viel Grundwissen mit, ich bin neugierig, ich gehe nach vorne, ich trinke zu viel Kaffee, ich schlafe zu wenig, ich will mehr – ich bin Waldorfschüler“) Ken Jebsen.

Die Pegida mag ihn nicht, die NoPegida sowieso nicht – da bleibt wohl nur noch, den Terroranschlag von Paris zu instrumentalisieren und für die kümmerliche Fan-Gemeinde von „inszeniertem Terror“ zu schwafeln.

Es ist aber auch frappierend, mit welchen analytischen Geistesblitzen The Human Ken Doll sein Hirn auswringt:

Wichtig ist, dass es sich in Paris um muslimische Attentäter handeln soll. Das passt. Schließlich sollen die bewaffneten und vermummten Männer während ihrer Tat den Satz ausgerufen haben: „Wir haben den Propheten gerächt“. In perfektem Französisch.“
Nein, wirklich!?
Zwei gebürtige Franzosen, die perfekt und akzentfrei die französische Sprache beherrschen. Sehr verdächtig. Das lässt einen jeden kritischen Geist aufhorchen“,
merkt der GenFM-Blog denn auch an.
Die ganze Analyse von Jebsens intellektueller Bankrotterklärung gibt es hier zu lesen.
Da kann man eigentlich nur nochmal die „Heute Show“-Sendung mit Jebsen (ab Minute 2:00) in Erinnerung rufen.
Zum Weiterlesen:
  • Charlie Hebdo – Die ideologische Ausschlachtung eines Massakers, GenFM-Blog am 10. Januar 2015
  • Niemand mag Ken Jebsen, nicht mal Pegida, vice.com am 6. Januar 2015
  • KenFM und der Sozialismus der dummen Kerle, Publikative am 23. November 2014
  • Diagnose „Morbus Ken“ – von Friedensdemos und Verschwörungstheorien, Detritus am 22. Mai 2014
  • Ken Jebsen dreht durch, schwarzweissblog am 15. März 2013
  • Ken Jebsen oder Wahnsinn mit Methode, michaelbittnerinfo am 8. Mai 2014
  • Die ganze eigene Welt der Montagsdemonstranten, Zeit-Online am 22. April 2014
  • KenFM: „Rassistischer Zionismus“, derfreitag am 21. April 2014
  • Was wir 2014 über Verschwörungstheorien gelernt haben, vice.com am 18. Dezember 2014
  • Verschwörungstheorien der Wirtschaft: „Statt Gott lenken jetzt Verschwörer die Welt“, SPON am 9. Januar 2015
  • Neue deutsche Welle, Spiegel-Online am 15. Dezember 2014
  • Antisemitismusvorwürfe: RBB feuert Moderator Ken Jebsen, Spiegel-Online am 24. November 2011
  • Wahre Fakten zu Naidoo, Ebola und Co. von Florentin Ulfkotte, GWUP-Blog am 14. November 2014
  • “Systemmedien“ und Skeptiker: Strengt Euch mal mehr an, Ihr Kommentar-Trolle! GWUP-Blog am 10. Januar 2015
  • Ken Jebsen bei Psiram

12 Kommentare

  1. Unter was für Drogen/Wahrnehmungsstörungen leidet ihr!!
    so dumm von euch solche vermutungen zu stellen!
    Ich hoffe so sehr euch passiert das auch!

    Ihr seit mit abstand das Bodenloseste was man liest!

  2. @simon prieler:

    „Ich hoffe so sehr euch passiert das auch!“

    Ihr Kommentar ist etwas unverständlich. Bitte erklären Sie daher im Detail, wem was warum passieren soll.

  3. Das war so klar, dass die Verschwörungstheoretiker aus ihren Löchern gekrochen kommen.

    Alles haben sie „schon immer gewusst“, alles „passt in den grossen Plan“ – nur vorhergesagt hats trotzdem keiner.

    Man hat also den Ausweis eines Terroristen gefunden? Mag sein. Und da kommt die Verknüpfung zum – ANGEBLICHEN – Ausweisfund eines Terroristen des 11. September (Die Geschichte hält sich in den Verschwörungskreisen bis heute, obwohl sie hundertmal wiederlegt wurde – man hat am 11. September NICHT den Ausweis eines Terroristen in den Trümmern gefunden, und es wurde von offizieller Seite auch nie behauptet.

    Also stimmt das schon mal nicht. Trotzdem wird da eine Parallele gezogen: „In beiden Fällen sei ein Ausweis aufgetaucht – sehr mysteriös“.

    Selbst wenns so WÄRE: Was würde das beweisen? Was beweist, wenn in beiden Fällen blonde Menschen vor Ort waren? Doch nicht, dass die blonde Menschen die Drahtzieher sind.

    Was beweist, wenn in beiden Fällen die Täter Militärstiefel anhatten?

    Hier werden unzulässige Verknüpfungen gezogen, und das war schon mal die erste. Mal sehen, welche noch folgen…

    @Simon prieler: Sie haben schon verstanden, dass DIESE Seite NICHT sich die Verschwörungstheorien zu eigen macht?

    Ich wollts nur nochmal gesagt haben, falls das unverständlich war….

  4. @ Holperbald:

    „Man hat also den Ausweis eines Terroristen gefunden? Mag sein.

    Wieso stellen Sie den Ausweisfund in Frage? Geht das nicht auch schon in Richtung Verschwörungstheorie?

    Ich war zwar nicht dabei, sehe aber keinen Grund, diese Information der Medien in Frage zu stellen.

  5. Ideologie, damit sie (massen-)wirksam werden kann, benötigt einen kernel of truth.

    Der von Ken Jebsens Irrsinn ist wohl, dass die Medien in toto tatsächlich eine recht schlechte Arbeit erledigen und man ahnt, dass das größtenteils angebliche Sturmgeschütz der Demokratie nur der common sense einer bestimmten Klasse sind – also selber Ideologie (Partikularinteressen werden als Allgemeine aufgebunden).

    Dass macht im Umkehrschluss aus dem Irren natürlich noch keinen Kritiker, aber aus Spiegel und Süddeutsche eben auch keine.

    Wenn man sich z.B. mal die ‚Analysen‘ von den beiden o.g. Blättern ansieht, in denen es um die Gründe für die Krise ging, wird man komischerweise die gleichen Erklärungsmuster wiederfinden, wie sie von Jebsen bedient werden. Natürlich nicht so zugespitzt, sondern in den richtigen Jargon gegossen, aber – in a nutshell – ist für diese beiden Sturmgeschütze des deutschen Volksstaats auch nur der Ami mit seinen Banken Schuld und unter denen einige mehr als andere – dass Jebsen das noch auskleidet und notorisch erwähnen muss, dass diese Banken angeblich in jüdischer oder zionistischer Hand seien, ist wohl kein Unterschied des Inhalts (man erinnere sich an die antisemitischen Karikaturen in der süddeutschen), sondern des sprachlichen Geschicks bzw. – da muss man Jebsen Recht geben – des Blattes vor dem Mund, er – ohne Furcht und todesmutig – spricht aus, wie es auch im Redakteur und Schreiberling der süddeutschen denkt.

  6. @Abe:

    << wird man komischerweise die gleichen Erklärungsmuster wiederfinden, wie sie von Jebsen bedient werden. << Mir wäre zumindest neu, dass Spiegel oder Süddeutsche den Terror von Paris zur "False Flag"-Aktion von Islamhassern oder der fr. Regierung erklärt hätten.

  7. Ja, da muss ich ihnen Recht geben. Der Zyniker in mir vermutet, dass die Blätter das nur deswegen nicht schreiben, weil es nicht satisfaktionsfähig wäre. Der Kommentarspaltenwutbürger würde zwar Jubeln (das ist ja vermutlich das Milieu, aus dem sich Jebsens Fans rekrutieren), aber das ist dann zum Glück doch nicht abdruckbar.

    Aber allzu weit aus dem Fenster gelehnt ist dieser Gedanke auch nicht, denn der Mossad findet auch bei den o.g. Blättern überzufällig oft Erwähnung.

    Der weniger zynische Rest in mir vermutet, dass der Unterschied zwischen Jebsen und der süddeutschen ist, dass letztere noch ehrlich erschrecken können vor dem, was passiert ist (wenn auch nur für einen kurzen Moment). Jebsen kann das nur umgehend in seine Welterklärungsfolie pressen, da ist der Rubikon zwischen Erfahrungsfähigkeit und Wahnsinn schon überschritten.

  8. @ Pierre Castell:

    Wieso stellen Sie den Ausweisfund in Frage?

    Tut er das? Ich glaube nicht. Er sagt nur, dass es irrelevant ist, ob in Paris ein Ausweis eines der Täter gefunden wurde, weil die Parallele mit 9/11 deswegen nicht vorhanden ist, weil nach 9/11 eben kein Ausweis eines der Terroristen gefunden wurde.

    Insofern geht Holperbald gerade nicht in Richtung Verschwörungstheorie, sondern zerlegt ein Mosaiksteinchen eines jetzt gerade entstehenden neuen Kapitels der „Allgemeinen Verschwörungstheorie“.

  9. @ gnaddig

    Die Worte „Mag sein“ suggerieren mir das. Aber ich weiß natürlich auch, dass dieses „Mag sein“ im allgemeinen Sprachgebrauch auch anders interpretiert werden kann.

    Ich nehme diese Worte wohl zu buchstäblich.

  10. @ Pierre Castell: Naja, es gibt durchaus beide Verwendungsmöglichkeiten für „Mag sein“, welche gemeint ist erschließt sich eben aus dem Zusammenhang, und da finde ich Holperbalds Aussage ziemlich klar.

  11. @ gnaddrig

    Danke, wieder was gelernt!

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