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Schweizer Appell: Wissenschaft vor Politik bei Komplementärmedizin

| 1 Kommentar

Ein Nachtrag zu unserem SkepKon-Rückblick „Ayurveda mit Blei ist nicht gesund“:

Für die GWUP-News hat Holger von Rybinski die Biologin Jasmin Barman-Aksözen vom Triemlispital Zürich zum „Schweizer Appell“ interviewt.

Die Schweizer Skeptiker protestieren damit gegen Pläne des Eidgenössischen Departements des Innern, dass Leistungen der anthroposophischen Medizin, der Traditionellen Chinesischen Medizin, der Homöopathie und der Phytotherapie künftig von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung übernommen werden sollen.

Ein Auszug aus dem Gespräch:

In Deutschland gibt es eine ähnliche Situation wie in der Schweiz mit dem so genannten Binnenkonsens. Danach werden einzelne „alternativmedizinische“ Verfahren wie die Homöopathie von den Krankenkassen erstattet, wenn sie zum Behandlungsstandard gehören, unabhängig von einem Wirkungsnachweis. Warum, glauben Sie, machen sich Politiker für solche wissenschaftlichem Denken widersprechenden Regelungen stark?

Fälschlicherweise haben alternativmedizinische Methoden das Image, effektiv und frei von Nebenwirkungen zu sein. Lobbyisten fördern diesen Eindruck auch noch gezielt – mit Komplementärmedizin lässt sich eben auch viel Geld verdienen.

Hier sehe ich einen großen Aufklärungsbedarf über die zum Teil sehr absurden Behauptungen der Alternativmedizin: Wenn man weiss, dass sogenannte „hochpotenzierte“ homöopathische Globuli aus reinem Zucker bestehen, der sich an bestimmte Wirkstoffe „erinnern soll“, wird man sich das doppelt überlegen, ob man sein krankes Kind damit behandelt.

Niemand würde sich mit Haushaltszucker ernähren, auch wenn dieser mal eine Erbse oder Kartoffel gesehen hat. Zum Gemüse wird der Zucker deshalb ja trotzdem nicht.“

Zum Weiterlesen:

  • Fragen und Antworten zum „Schweizer Appell“, GWUP-News am 13. Juni 2014
  • Ayurveda mit Blei ist nicht gesund, GWUP-Blog am 7. Juni 2014

Ein Kommentar

  1. Niemand würde sich mit Haushaltszucker ernähren, auch wenn dieser mal eine Erbse oder Kartoffel gesehen hat. Zum Gemüse wird der Zucker deshalb ja trotzdem nicht.

    Dieser Vergleich hingt ;-)
    Angeblich sollen die „Informationen“, die in Stoffform gegeben werden würden genau dies Krankheiten (oder ähnliche Symptome) erzeugen; und das soll dann heilen?
    Wenn man genau über den „Wirkmechanismus“ der Homöopathie nachdenkt, dann merkt man, wie absurd er ist.
    Natürlich könnte man hier – wenn man wollte – eine Parallele zur ‚Impfung‘ sehen, aber auch dieser Vergleich hinkt.
    Der Wirkmechanismus der Impfung ist erstens genau bekannt und nicht zu vergleichen mit einer „Spukwirkung“ und zweitens hilft eine Impfung nur zur Prävention, wenn erst einmal der Virus sich massenhaft vermehrt hat, hilft die Impfung auch nichts mehr.
    Natürlich gibt es auch wieder das „Erklärungsmodell“ ‚Quantenphysik‘.
    Man könnte sich wirklich wünschen, daß wir in einem „klassischen“ Universum leben würden, aber dann würde es uns nicht geben respektive das Universum. ;-)
    Apropos Quantenphysik:
    Ich weiß nicht, ob hier diese Form der pseudowissenschaftlichen „Esoterik“ Thema war.
    http://www.matrixwissen.de/index.php?option=com_content&view=featured&Itemid=55&lang=de

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