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Video-Vortrag „Elektrosmog“

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Ein Video vom „3. Spirituellen Sonntag“ letztes Wochenende im Unperfekthaus zu Essen:

Peter Ofenbäck von den Rhein-Ruhr-Skeptikern spricht zum Thema Elektrosmog.

Zum Weiterlesen:

  • GWUP-Infos: Elektrosmog
  • Skeptiker 3/2012: Handymythen, GWUP-Blog am 5. Oktober 2012
  • Krank durch Elektrosmog? Skeptiker 3/1998
  • Elektrosmog bei Psiram
  • Elektrosensibilität bei Psiram
  • Politischer Aktionismus gegen Mobilfunkanlagen, GWUP-Blog am 20. April 2013
  • Elektrosensibilität: Probanden lernen nichts aus negativen Ergebnissen von Doppelblindtests, GWUP-News am 14. September 2009
  • Abenteuer Forschung: Gefangen im Netz der Strahlen, Youtube-Video vom 3. Juni 2010
  • Elektrosmog und Handystrahlung, Hoaxilla-Podcast Nr. 2 vom 24. Mai 2010

11 Kommentare

  1. Dieser Vortrag ist ein Prototyp der Gattung „gut gemeint, schlecht gemacht“. Ich stimme allen Folgerungen zu, aber die Art wie die Wirkung von Feldern auf Zellen abgefertigt wird, ist etwas abenteuerlich.

    Noch schlimmer ist der Praxistipp mit dem Handy in der Mikrowelle. Türdichtungen in den Öfen sind auf die Arbeitsfrequenz optimiert (2450 MHz), ein Handy empfängt aber gerne bei 900 MHz, nur UMTS wird im gleichen Bereich abgewickelt.

    Alles das hätte man (auch bei Wikipedia) nachlesen können. Mit solchem Humbug wie Radios in der Mikrowelle begibt sich der Herr Ofenbäck dann auf das Niveau der meisten Esoteriker mit wohlfeilen Pseudo-Erklärungen. Von der viel beschworenen wissenschaftlichen Denkweise bleibt da nicht viel übrig.

    Abgesehen davon fand ich die Präsentation und Struktur des Vortrages eher mäßig. Mit solchen Vorträgen wird man niemand überzeugen.

  2. Super, noch ein Tipp, die Beschreibungen bei Youtube könnten noch deutlich ausgebaut werden.

    Mehr Tags und Schlagwörter wie Gwup, Skeptiker, parawissenschaft usw.

    So erkennt man das nicht sofort als skeptischen Beitrag, ganz zu schweigen von SEO.

  3. An und für sich ist das Abschätzen und Vergleichen von Größenordnungen, wie im Vortrag praktiziert, eine sehr feine Sache. Dass manches nur sehr knapp abgehandelt werden kann ist, denke ich, angesichts der Kürze des Beitrages kaum zu vermeiden… wo ich Malte Neumann recht gebe: die Wirkung elektromagnetischer Felder auf Zellen ist ein entscheidender Knackpunkt, da hätte mehr Zeit sicher gut getan.

    Ebenso richtig der Hinweis auf die unterschiedlichen Frequenzen von Mobilfunk und Mikrowellen. Da der Mikrowellenofen kein reiner Faradayscher Käfig ist, kann es gut sein, dass er für andere, auch kleinere, Frequenzen als seine eigene Arbeitsfrequenz „leckt“.

    Insgesamt werden Skeptiker im Vortrag daher vielleicht neue Argumente für ihre eigene Position finden, aber Elektrosmog-Phobiker wird er nicht überzeugen. Wobei das natürlich auch zu viel verlangt wäre.

  4. Das Abschätzen von Größenordnungen ist okay, aber bei den Feldern zählt die Energie. Ein Mensch der im statischen Feld steht hat keine 1000 V an seinem Scheitel, weil kein Strom fließt – er schließt sie einfach kurz. Bei 1 GHz würde ich den Versuch lieber nicht machen… Auch die Zellmembran als Ort gigantischer Feldstärken ist wohl eher fragwürdig. Vereinfachen muss sein, aber es muss letztendlich stimmen.
    Aber ich will nicht bloß mosern, ich werde mal ein entsprechendes Pamphlet erzeugen und schauen ob ich es besser kann.

  5. Sehr empfehlenswert (und von einem Spezialisten) ist Roland Glasers Buch „Heilende Magneten – strahlende Handys“.

    Auch dort wird die Feldstärke in der Zellwand abgeschätzt (~10^7 V/m) und als Kriterium herangezogen, um einschätzen zu können, ob äußere Felder die Zelle „zu knacken“ vermögen. Der Zellwand tut diese Feldstärke aber nichts, weil sie ein vorzüglicher Isolator ist, viel besser als Luft – es fließt also (durch diese Feldstärke) keine Strom über die geschlossene Zellwand.
    An anderen Stellen wird aber aber auf ganz andere Situationen im Körper eingegangen, in denen auch schwache elektrische Felder einen Einfluss auf Zellen haben. Es kommt also tatsächlich auf genaue Analyse der Situation an, ganz pauschal lässt sich auf keinen Fall sagen, elektrische Felder hätten keinen Einfluss auf Zellen.

    Ganz richtig natürlich, dass es nicht nur auf Feldstärken oder Spannungen ankommt, sondern auch auf die Frequenz. Bei Hochspannung und 1 GHz dürfte es einem jedenfalls ganz schön warm werden!

  6. Eine Frage zum Thema „Elektrosmog und Handystrahlung“ – hier in Verbindung mit Radioaktivität:

    Was ist von folgender, ernst gemeinten Behauptung zu halten (geäußert und verbreitet 2011) ? :

    „Jetzt warnt die WHO bei Handys, sie könnten doch Tumore machen.
    Nun, da Fukushima 120 Mal so viel (!) Radioaktivität freigesetzt hat wie ehemals Tschernobyl, werden sich die Probleme der Überbevölkerung demnächst bestens lösen … und man kann auf einem anderen Gebiet nachgeben.“

    Wäre schön, Meinungen dazu zu hören …

    P. S.: Im gleichen Atemzug bzw. auf dem gleichen Papier wurde verbreitet:
    „Die EHEC-Geschichte ist hochgepuscht, und wenn die Leute jetzt noch weniger Rohes essen, dann hat man sie wohl da, wo man sie haben will: mit Nährstoffen unzureichend versorgt“

  7. @Beobachter
    Das halte ich doch etwas zu sehr verschwörerisch…
    Haben Sie diese Aussagen aus Büchern des Kopp-Verlags? ;-)

  8. Der Faktor 120 ist – ohne jetzt die Katastrophe in Fukushima verharmlosen zu wollen – völliger Unfug. Und obendrein extrem zynisch. Seriöse Quellen sprechen von 10-30%, wovon das meiste glücklicherweise über dem Pazifik niedergegangen ist…

    Um Verschwörungstheorien („die Japaner verharmlosen“) entgegen zu treten: Vor nicht allzu langer Zeit gab es im Physik-Journal einen Bericht deutscher Physiker, die rundum und innerhalb der Sperrzone ungehindert Messungen durchführen konnten, und deren Ergebnisse im großen und ganzen die japanischen Angaben bestätigten.

    Abgesehen davon gibt es keinerlei Zusammenhang zwischen Radioaktivität (also ionisierender Strahlung) und dem sogenannten Elektrosmog.

  9. @ Ralf:

    Nein, die habe ich nicht aus Büchern des Kopp-Verlages … – sowas kommt mir nicht in`s Haus … ;-)

    Diese wörtlichen Zitate habe ich einem Schreiben der Geschäftsführerin eines gemeinnützigen Vereines zur Hilfe umweltbedingt Erkrankter entnommen – auf Vereins-Geschäftspapier.

    An eine Greisin (damals fast 90 Jahre alt, häuslicher Pflegefall mit Pflegestufe 1) – als Begleitschreiben zusammen mit einem ausgedruckten Artikel des „Dr. Lanka“ über „EHEC:

    Ursache und Umgang mit den Bakterien“ („Ergänzender Newsletter zum Zwei-Monats-Magazin „Leben mit Zukunft“; Kann das EHEC-Bakterium krank machen“; Newsletter/klein klein verlag/ 31.05.2011), der ihr als Kur-Lektüre empfohlen wurde.

    Diese hat den Artikel in ihrer Kur gelesen, ihn ernst und für bare Münze genommen und „gründlich studiert“, weil es ja ein „Dr.“ geschrieben hat.

    Dieser Artikel wurde als Newsletter des klein-klein-verlages vom Verein bezogen.

    http://impfentscheid.ch/kann-das-ehec-bakterium-krank-machen-dr-s-lanka/

    @ Philippe Leick:

    Der Faktor 120 kam mir auch zu hoch vor.
    Danke für Ihre Info.
    Dass es zwischen Radioaktivität und dem sogenannten Elektrosmog keinerlei Zusammenhang gibt, ist jedem klar, der etwas naturwissenschaftliches Grundwissen hat.
    Aber einer alten Frau mit wenigen Jahren Dorfschule-„Bildung“ in der Ukraine in den 20-er/30-er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts bestimmt nicht …

  10. Passt zwar nicht ganz zum Thema, aber gegebenenfalls bitte ich um Verschiebung oder Erstellung eines neuen Artikels:

    Ich hatte mich vor einiger Zeit mit einem Initiator gegen Gleichstrom-Höchstspannungsleitung „Monstertrasse“ auseinandergesetzt. Das unten anhängige Schreiben hatte ich ihm gesendet. Eine Antwort habe ich nicht mehr bekommen, und ich habe auch nicht gefragt, ob ich es veröffentlichen darf. Daher anbei anonymisiert.

    Auch eine Powerpoint-Präsentation habe ich dazu erstellt. Gerne sende ich Ihnen die zum Download, gerne auch ein gesonderter Themenstrang.

    Anbei nun der etwas länger geratene Brief, in dem ich versucht habe, „Elektrosmog“ und „Monstertrassen“ zu „entmonstern“.

    Sehr geehrter Herr Mustermann,

    Vor einiger Zeit, am 17.10 sowie am 18.10.2014 hatten wir per Mail das Vergnügen wegen der Stromtrasse in Musterstadt. Ich hatte per Mail einige Fragen, welche Sie mir beantwortet haben – ob Sie wegen der Trasse als Landschaftsverschandelndes Monstrum, dem Gleichstrom (unerprobt) oder aufgrund dessen, dass die Energie zum Teil aus Kohle stammt, dagegen seien.

    Sie hatten mir geantwortet, dass es um den unerprobten Gleichstrom sowie die Kohle ginge. Hierfür danke ich Ihnen noch einmal herzlich, da es, wie dargelegt, Kern einer jeden horizonterweiternden Diskussion ist, zu wissen, wo „der Schuh drückt“.

    So konnte ich Ihr Anliegen einschätzen und ebenfalls die für und wider-Aspekte abwägen, ob ich Ihr Ansinnen teilen kann oder nicht.

    Ich hatte darauf zugesagt, mich bei unabhängigen Quellen physikalisch zu informieren (lang wars her in der Schule).

    Dies habe ich nun gemacht, und ich glaube, wenn ich das (eigentlich ganz einfache) Prinzip verstanden hatte, versteht es jeder.
    Die gute Nachricht zuerst: Die Trassen machen NICHT krank. Aber der Reihe nach:

    1. Was ist ein Magnetfeld?

    Die Stärke magnetischer Felder wird in Tesla gemessen. Im Alltag eher Mikrotesla. Analog dazu existiert die Masseinheit „Gauss“, wobei „Tesla“ sich durchgesetzt hat.

    Magnetische Felder als solche sind erst einmal ungefährlich.

    Ganz im Gegenteil: Hätte die Erde kein Magnetfeld, welches bis weit in den Weltraum reicht, würden wir nicht existieren. (Es beträgt zwischen 31 und 48 Mikrotesla – 100 Mikrotesla ist der Grenzwert.)

    Bitte behalten Sie die 16 Mikrotesla zwischen 31 und 48 im Hinterkopf. Diese Differenz steckt unser Körper locker weg, je nachdem, ob wir am Äquator wohnen, oder ihm hohen Norden/tiefen Süden.

    Ein Föhn erzeugt – über 8 h gerechnet – etwa 3000 Mikrotesla, wenn man ihn 3 cm vom Kopf weghält.

    Ein Fön erzeugt etwa 3 Mikrotesla bei einem Abstand von 30 cm – allerdings keine 8 Stunden sondern 5 Minuten (je nach Frisur)
    Um die Ungefährlichkeit von Magnetfeldern wissen vor allem esoterisch angehauchte Menschen, die Magnetfeldtherapien in Anspruch nehmen und sich Magnete auf die Gelenke legen.

    Wenn Elektrischer Strom fliesst, entsteht ein Magnetfeld. Wenn dieser Stromfluss zu Spulen gewickelt wird, wird das Feld dadurch ausgerichtet und die magnetische Kraft kann wirken.

    Meist ist das Empfinden vom Spannungsträger abhängig: Ein Elektromobil, Spülmaschinen oder Elektroherde wird etwa trotz starker Batterien als weit weniger krankmachend empfunden als etwa Stromleitungen. (letzere induzieren sogar durch die Wärmeentwicklung Mikrowellen).

    Ansonsten ist das nichts anderes als bei einem Stabmagneten.

    Wenn sich die Spannung nicht ändert, ändert sich auch das Magnetfeld nicht. Wenn sich die Spannung ändert, entsteht eine Differenz, welche die wir an den Nervenenden, die wie elektrische Leiter wirken, spüren. Es wird also Spannung induziert. Solche spürbaren Felder entstehen erst bei sehr hohen Spannungen, etwa in Generatorräumen.

    Sie fallen jedoch in quadratischer Geschwindigkeit ab. Wie schnell genau, beschreiben die sog. Maxwellschen Gleichungen.

    2. Bislang Wechselstrom

    Bislang floss ja Wechselstrom durch die Leitungen. Wechselstrom zeichnet sich dadurch aus, dass er ca. 50x pro Sekunde die Richtung wechselt. 50x pro Sekunde Trillionen von Teilchen, die die Richtung wechseln, da entsteht Wärme und dementsprechend Reibungsverlust. Wechselstrom muss also immer wieder hochgespannt werden (in Umspannungswerken)

    Bei Wechselstrom kann auf zweierlei Arten aus dem magnetischen Feld eine Spannung (also ein Elektromagnetisches Feld, sprich, Elektrosmog induziert werden:

    1. Aufgrund des ständigen Wechsels selbst: Der Strom wechselt 50x pro Sekunde die Richtung; daraus entsteht ein elektromagnetisches Feld

    2. Wenn sich jemand oder etwas entlang des Feldes bewegt. Sprich, beispielsweise entlang einer Stromleitung eine Person, ein Auto, was auch immer.

    Diese beiden Felder addieren sich auf.

    Durch den Wechselstrom entsteht also ein stärkeres elektromagnetisches Feld. Diese Differenz ist mit einem Voltmeter messbar (magnetische Felder mit einem Teslameter), und sorgt dafür, dass etwa Leuchtstoffröhren in der Nähe von Wechsel-Hochspannungsleitungen leuchten.

    3. Gleichstrom

    Gleichstrom marschiert quasi im Gleichschritt. Dadurch entsteht viel weniger Hitze. Daher ist er für längere Strecken geeigneter.
    Dadurch, dass er nicht wechselt, induziert sein magnetisches Feld weniger Spannung. Es entsteht also weniger Elektrosmog.

    Dadurch ist, wie dargelegt, die Verlustdifferenz geringer, so dass weniger Spannung an die Umgebung induziert wird (weniger Elektrosmog)

    Auch Gleichstrom hat also ein Magnetfeld. Allerdings ist, wie dargelegt, die Verlustdifferenz geringer, so dass weniger Spannung induziert wird. Da das magnetische Feld in quadratischer Geschwindigkeit abfällt, beträgt das Magnetfeld 1 Meter entfernt noch die Hälfte, 2 Meter entfernt noch ein viertel, 3 Meter entfernt noch ein neuntel usw. 70 Meter entfernt beträgt sie also noch ein 4900stel.

    Das ist weit geringer, als es etwa durch eine Autobatterie während der Fahrt induziert wird.

    4. Die Höhe

    Der Gleichschritt hat einen weiteren Vorteil: Es kann mehr Strom durch Leitungen mit einer gegebenen Dicke. Es ist wie auf einer Strasse: Wenn Gegenverkehr herrscht, muss die Strasse breiter sein, sonst gibt’s Unfälle (Vergleiche Reibungsverlust)

    Nichtsdestotrotz addiert sich das Magnetfeld auf, wenn 4 oder gar 8 Leitungen auf den Masten gespannt sind. Deshalb bringt man die Leitungen in einer Höhe an (ca. 70 Meter), wo sie garantiert ungefährlich sind.

    Zudem errechnet sich aus betriebswirtschaftlichen Gründen ein Optimalwert: Jeder Mast kostet Geld. Je höher die Masten, desto weniger werden benötigt, weil die Leitungen umso weiter durchhängen können. Ab einem gewissen Punkt kippt der Wert (und der Mast) natürlich.

    Das ist allerdings in der Tat ein Politikum.

    5. Belastung durch die Leitungen

    Wieviel Belastung entsteht denn nun, wenn wir die Maxwell-Gleichung auf einen Hochspannungs-Gleichstrommast anwenden? Nun, etwa 0,3 Mikrotesla kommen auf der Erde an.

    Das ist etwa ein Zehntel eines handelsüblichen Föns, wenngleich auch dauerhaft, während Sie den Fön, wie dargelegt, nach kurzer Zeit wieder ausschalten.

    Wie gesagt, das Erdmagnetfeld variiert zwischen Äquator und Polen zwischen 31 und 48 Mikrotesla. Da seit Millionen Jahren dort Eisbären ohne (bekannten) Strahlungskrebs leben, und die Krankheit meines Wissens sich nicht auf Menschen beschränkt, sehe ich das als Beleg für die Ungefährlichkeit der dort herrschenden Belastung.

    Dies ist jedoch meine persönliche, widerlegbare These.
    Jeder Mensch ist einer weit höheren Differenz jeden Tag beim Rasieren ausgesetzt.

    6. Alternativen

    Ich finde, rückwirkend betrachtet, sind die bisherigen Wechselspannungsmasten deutlich gefährlicher. Was wir uns da angetan haben – Allerdings ging es nicht ohne.

    Sehen wir uns mal Alternativen an:

    Das Problem ist meines Erachtens, dass es keine Optimallösung gibt. Der Herr Bürgermeister Raab, dessen Rede mir Ihre Frau freundlicherweise gesendet hat, hat politisiert, aber eine Lösung hat er nicht genannt. Zudem sei am Rande angemerkt, dass gerade die CSU Windräder- um eine Alternative zu nennen – doch mind. Die 10-Fache Höhe (also 800 Meter von Wohnorten weg) haben wollte.
    Ein Wahlkämpfender Politiker, ohne Lösungsvorschläge (hat er selbst gesagt) und Physikstudium ist für mich nicht wirklich eine kompetente Instanz, wenn es um solch wichtige Fragen geht.

    Zusammenfassend (Ich will jetzt nicht allzu politisch werden, aber das muss grad mal gesagt sein:)
    • Windräder unerwünscht
    • Dann im hohen Norden – aber dann sind andere gegen die Trassen
    (Nicht Sie, wie gesagt, wegen der Trassen als solche, hatten Sie ja gesagt)aber das hatten wir zum Eingang.
    • Kohlestrom? Auch nicht!

    Der wahlkämpfende Bürgermeister in der von Ihnen mir zugesandten Rede hatte nur gepoltert (Sinngemäß): „Sie (Die Konzerne) wollen uns weismachen, dass der Strom sonst knapp würde“

    Sehen Sie, das war und ist auch meine Sorge – widerlegt wurde sie nicht, nur ins Lächerliche gezogen.

    Sonst wären ja schon heute die Atommeiler völlig überflüssig – „es geht morgen ohne, also geht es auch heute schon ohne, wenn morgen keine Alternativen geschaffen werden müssen“ – So die m.E. vollkommen widersinnige Argumentation. Die Regierung hat einen knapp 500 Seiten dicken, detaillierten Plan ausgearbeitet, ich hab ihn mir angesehen, klingt plausibel.

    Ich habe bislang keine sachliche Widerlegung/Gegenrechnung gefunden, so dass ich ihn für den Augenblick als gut belegte Argumentationsquelle betrachten muss.

    Wie auch immer – Welche Alternativen gäbe es denn noch? – nur Solar, wird nicht funktionieren (zudem brauchen wir auch noch Ackerbau – und Landflächen)
    Jedenfalls wüsste ich keine Alternative. Ausserdem sollte der Strom ja noch bezahlbar bleiben.

    7. Technische Hürden bei Gleichstrom aus der Ostsee

    Das Problem ist bei Gleichstrom, dass er gleichmäßig fliesen muss. Das ist wie mit einem Fahrrad – solang kein Berg kommt, kann man ewig weiterradeln. Bei Bergab wird man schneller, bei Bergauf wird man langsamer.

    Nun weht weder der Wind stets gleich, noch ist der Verbrauch stets gleich.

    Stellen Sie sich vor, es wird zuviel Strom produziert, zu wenig abgenommen – dann würden die Geräte heisslaufen, tonnenschwere Schwungräder würden leerlaufen („Bergab“)

    Stellen Sie sich vor, es wird zuwenig Strom produziert, also zu viel abgenommen („Bergauf“) – die Lampen würden flackern, es entstünde ein Engpass. – Man kann die tonnenschweren Turbinen nicht „mal eben“ beschleunigen, da wirken gewaltige Kräfte. In der Physik nennt man das „Trägheitskräfte“ Die Dinger müssen gleichmäßig laufen, sonst zerlegen sie sich. (Dann wird’s ganz dunkel)

    Mittelfristig geht’s halt nicht ohne „Puffer“, den man nach Belieben steuern kann (mehr oder weniger Strom zusätzlich produzieren).
    Bei Wechselstrom war das unproblematisch, da konnte man über das Umspannwerk kompensieren.

    8. „Die Trasse dient nur zur Bereicherung der Konzerne“

    Irgendwo (ich weiss nicht mehr, wo) hatte ich mal das Argument gehört, es handle sich bei der Stromtrasse um ein Geschenk an die Stromkonzerne. Dazu folgende Gedanken:

    • „Die Konzerne“ ist immer sehr allgemein. Ebenso wie „Die Pharmaindustrie“, „Die Politiker“, „Die Wirtschaft“, „Die sowieso“
    • Nichtsdestotrotz wäre auch den Konzernen eher geholfen, wenn sie auf erneuerbare Energien setzen. Rein wirtschaftlich müssen Sie Kohle teuer ankaufen oder fördern, Windenergie dagegen nicht. Daher ist das Argument nicht schlüssig.

    • Die Konzerne haben genauso wenig ein Interesse daran, die Umwelt zu zerstören, wie andere Menschen. Nicht nur, dass sie auf dem selben Planeten leben, auch lässt sich ein grünes Image deutlich besser verkaufen. Ein Interesse an Umweltzerstörung besteht dann, wenn dies die günstigste Art zu produzieren ist.

    Das ist, wie im vorherigen Punkt dargelegt, für mich nicht ersichtlich.

    9. Fazit

    An der Stelle noch einmal vielen Dank für Ihre Informationen. Ich bin auf ein sehr interessantes Thema gestossen.

    Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, und ich bin dankbar, in einem Land zu leben, wo man als Bürger dagegen sein kann (Auch wenn man nicht immer gefragt wird). Ich denke jedoch, dass es auch Pflicht jedes einzelnen Bürgers ist, sich zu informieren, ehe man sich eine Meinung bildet.

    Das habe ich in den vergangenen Monaten getan, und ich komme zu dem Schluss:

    Meinetwegen dürfte die Trasse bei mir vorbei führen.

    Umso mehr, da wir ja künftig, wie dargelegt, weniger „Elektrosmog“ abbekommen als bisher.

    Übrigens tritt hier ein paradoxes Phänomen zutage: Man kann mehr Strom sicherer transportieren, als vorher. Dies ist auch bei Funkmasten für Handys der Fall: Lieber mehr Masten mit kleinerer Leistung, als weniger Masten, die aber dann Leistung fahren müssen, wie verrückt, um Netzabdeckung zu gewährleisten. Mehr ist manchmal weniger.

    Der ästhetische Gesichtspunkt der Trassen sei dahingestellt, und ist ein Streitthema – aber unter gesundheitlichen wie wirtschaftlichen Gesichtspunkten sehe ich darin keine Probleme.

    Zudem, wie gesagt, hätte ich damit weniger Probleme, als auf einen rauchenden Atommeiler rechts der Isar zu blicken.
    Ich bin in der Tat erleichtert, nachdem ich das alles herausgefunden hatte. Man hört als Bürger ja doch so viel und Elektrophysik hat dann doch niemand von uns studiert (oder die wenigsten). Wie Sie jedoch den Quellen entnehmen können, habe ich mich bei meiner Argumentation unter anderem auf den bekannten Physiker Prof. Dr. Harald Lesch gestützt, der m.W. nicht politisch aktiv (und somit als unbefangen gelten dürfte) und der als zitierfähige Quelle angesehen werden kann.

    Angst ist jedoch meist ein schlechter Ratgeber.

    Natürlich kostet das Zeit, und ich hoffe, dass ich mit dieser Ausarbeitung Ihnen eine kurze, verständliche, und nachvollziehbare Übersicht erstellt habe. Gerne dürfen Sie diese weitergeben.

    Das alles ist auch plausibel und nicht zweckgebunden – die Daten des Bundesamtes für Strahlenschutz wurden ja nicht ermittelt, um die Position der Bundesregierung beim Trassenbau zu untermauern, sondern gelten allgemein.

    Daher denke ich, dass auch Sie als Betroffene dies als gute Nachricht (zu Weihnachten) auffassen, und verbleibe mit frohen Weihnachten und gesunden und nicht strahlengeschädigten Neujahrswünschen.

    XYZ

    10. Quellen

    Literaturverzeichnis
    bfs.de (Bundesamt für Strahlenschutz) – Magnetfelder. (kein Datum). Von http://www.bfs.de/de/elektro/nff/weitere_informationen/Statische_Magnetfelder.html/printversion abgerufen
    elektronik-kompendium.de – Elektrische und magnetische Felder. (kein Datum). Von http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/1011031.htm abgerufen
    Focus.de – Gelenkschmerzen – Alternativmedizin. (kein Datum). Von http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/gelenkschmerzen/news/alternativmedizin_aid_89586.html abgerufen
    http://de.wikipedia – Tesla (Einheit). (kein Datum). Von http://de.wikipedia.org/wiki/Tesla_%28Einheit%29 abgerufen
    http://www.netzentwicklungsplan.de – erster Entwurf – Anhang. (kein Datum). Von http://www.netzentwicklungsplan.de/_NEP_file_transfer/NEP_2014_1_Entwurf_Teil2.pdf abgerufen
    http://www.netzentwicklungsplan.de – erster Entwurf sowie. (kein Datum). Von http://www.netzentwicklungsplan.de/_NEP_file_transfer/NEP_2014_1_Entwurf_Teil1.pdf abgerufen
    netzausbau.de – Zusammenfassung Netzentwicklungsplan. (kein Datum). Von http://www.netzausbau.de/DE/Vorhaben/BBPlG-Vorhaben/BBPlG-Vorhaben-node.html abgerufen
    netzentwicklungsplan.de – Netzentwicklungsplan – 2014 – Erster Entwurf. (kein Datum). Von http://www.netzentwicklungsplan.de/netzentwicklungsplan-2014-erster-entwurf abgerufen
    scienceblogs.de – die-maxwellgleichungen-ohne-formeln. (kein Datum). Von http://scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2010/08/24/die-maxwellgleichungen-ohne-formeln-1-felder/ abgerufen
    trassenwahn.de – Rede Bürgermeister Uwe Raab. (kein Datum). Von http://trassenwahn.de/650-trassengegner-zeigten-kampfeswillen-freystadt abgerufen
    Wikipedia – DIN 1505-2. (kein Datum). Von http://de.wikipedia.org/wiki/DIN_1505-2 abgerufen
    Wikipedia – Trägheitskraft. (kein Datum). Von http://de.wikipedia.org/wiki/Tr%C3%A4gheitskraft abgerufen
    Wikipedia.org – Maxwell-Gleichungen. (kein Datum). Von http://de.wikipedia.org/wiki/Maxwell-Gleichungen abgerufen
    youtube.com – Frag den Lesch – Das Problem mit der Energie. (kein Datum). Von http://www.youtube.com/watch?v=2J8p2_2awtg abgerufen
    Zusammenfassende Präsentation „Elektrosmog“, beiliegend. (kein Datum).

  11. @ Holperbald
    Danke für die schöne Zusammenfassung. Zuerst dachte ich, es handele sich bei dem anonymen Ort um eine Stadt aus meiner Gegend. Hier besteht nämlich ein verwandtes Problem. Der Gleichstrom der „im Süden“ benötigt wird, muss ja irgendwo auf die Reise geschickt werden. Und ein möglicher Standort ist hier in NRW etwa zwischen Düsseldorf und Mönchengladbach. Es wird ein sogenannter Konverter geplant, der etwa 360m * 270m * 18m Platz benötigt. Hier wird heiß diskutiert und natürlich taucht immer wieder die Argumente „Strahlung“, Elektrosmog und mögliche Gesundheitsbelastungen auf. Leider sind die wenigsten Konvertergegner so gut und auch neutral informiert wie Sie. Und dabei wäre das so wichtig für eine sachliche Auseinandersetzung. Danke nochmals für die vielen Details in Ihrem Beitrag. Viele Grüße vom linken Niederrhein…

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