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Bärli Pupsi Globli – das ist Homöopathie heute

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Als wir letztes Jahr über „Heels Schwindelpräparate“ berichtet haben, ging es konkret um ein Homöopathikum mit der Bezeichnung „Vertigoheel“ – was nichts weiter als eine Verballhornung des lateinischen Worts für „Schwindel“ mit dem Firmennamen des Anbieters ist.

Dass …

… Homöopathie keine Pflanzenheilkunde [ist], sondern der Beweis dafür, dass das fehlende Latinum in der breiten Öffentlichkeit dafür genutzt wird, um Kunden zu täuschen und den Verkauf im Drogeriemarkt zu verhindern“,

ging dieser Tage auch über die Facebook-Seite der GWUP.

Diesen Gedanken greift jetzt auch der kinderdoc-Blog auf, und zwar in dem launigen Beitrag

Bärli Pupsi Globli“

Wieder einmal geht es um Heel-Präparate, nämlich um die als „Kinderarzneien“ angepriesenen Mittelchen “Flatulini”, “Cutacalmi”, “Lunafini” und “Bronchobini“.

Dazu schreibt der kinderdoc:

Ja, Himmel, geht’s noch? Da wären Pupsi, Skinni, Schlummerli und Schnauferli wesentlich einleuchtender gewesen, ne’ wahr?

Dieses Einmischen von Pseudolatein ist nun wirklich einer Weltfirma von Rang nicht würdig. Das könnt Ihr doch besser! Außerdem: Wo bleibt denn da der schöne Firmenname, den Du sonst so geschickt einbaust? Früher gab’s doch so Sachen wie “Angin-He.el” oder “Traum.eel”.

Viel einleuchtender, much more sophisticated, das Zeug klang allerliebst nach “heal”, wenn’s auch sonst nicht half.“

Warum das Zeug „auch sonst“ nichts hilft, listet noch einmal akribisch Dr. Norbert Aust bei Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie auf.

Aust schreibt über die Personaldecke der Traunsteiner Homöo-Akademie und erklärt zugleich, womit sich die Homöopathie-Forschung tatsächlich dringend beschäftigen müsste, anstatt eine Art Heilpraktikerausbildung auf „Hochschulniveau“ zu organisieren:

  • Wieso werden beim Potenzieren nur die positiven Merkmale verstärkt und nicht auch die negativen, z.B. die Giftigkeit?
  • Warum nehmen die unvermeidlichen Verunreinigungen der Geräte und Lösungsmittel nicht an der Potenzierung teil?
  • Wodurch ergibt sich überhaupt beim Potenzieren die Verstärkung der Heilkraft?
  • Was ist der Träger der Heilkraft der Urtinktur, wenn diese nicht mehr im Prozess vorhanden ist?
  • Wie wird die Heilkraft vom Lösungsmittel auf den Zucker des Globulums übertragen und wie wird sie dort gespeichert?
  • Wie wird die Heilkraft nach der Einnahme aus dem Zucker herausgelöst und durch den Körper transportiert?
  • Wie findet die Heilkraft den Körperteil oder die Region, in der sie ihre Wirkung entfalten soll, insbesondere bei Gesunden?
  • Wie entfaltet die Heilkraft am Ort des Geschehens im Fall der Arzneimittelprüfung ihre Wirksamkeit, ein Symptom hervorzurufen?
  • Was ändert sich daran, wenn der Mensch krank ist und geheilt werden soll?
  • Wie kann die Heilkraft bei Gesunden alle möglichen Symptome hervorrufen, aber bei Kranken nebenwirkungsfrei sein?

Spannende Fragen, vor denen die Homöopathen-Lobby noch stets gekniffen hat.

Bärli Pupsi Globli eben – treffender kann man Homöopathie kaum beschreiben

Zum Weiterlesen:

3 Kommentare

  1. Irgendwie klingen diese Mittelchen nach Nudeln – „Cutacalmi“ oder „Lunafini“ könnte ich mir auch al dente und in einem leckeren sugo vorstellen. Wobei man zugeben muss: „Flatulini“ klingt besser als „Fartex“.

    Selbst als Homöopathika sind das Mogelpackungen. Wer sucht, der findet Inhaltsangaben, anch denen es sich um Niedrigpotenzen D 3, teilweise sogar D 2 handelt. Da braucht’s kein Wasser- oder Zuckergedächtnis mehr.

    Unterm Strich bleibt es ein trostloses Unterfangen: das Anfixen der Kleinsten zur Einwerfmentalität der Alten.

  2. „Flatulini“ klingt für mich nach Blähungen.
    „Fartex“ wäre aber für Amis sicher ein prima „Anti-Gas“-Mittel.

    „D2“! Hahnemanns Wassergedächtnis rotiert sicherlich!

  3. Die heels haben wenig Fantasie.. wie wärs denn mit nuznix fortili ?

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