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Saturn ist aufgegangen – und Mondmythen sind nur Schein

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Im Juli hatten wir hier über eine aktuelle Studie zum Thema „Mond und Schlafstörungen“ diskutiert.

Dazu hat jetzt auch das Online-Portal medizin-transparent des Departments für Evidenzbasierte Medizin und Klinische Epidemiologie an der Donau‑Universität Krems Stellung genommen.

In ihrer Bewertung der wissenschaftlichen Beweislage kommen die Experten zum schlecht möglichsten Ergebnis: „unzureichend“:

Wenn Menschen etwas Ungewöhnliches beobachten, suchen sie nach einer schnellen und einfachen Erklärung – der groß am Himmel stehende Vollmond ist da häufig die erste Option. Außerdem neigen Menschen dazu, zufällige Ereignisse so zu interpretieren, dass sie ihren Glauben bestätigen. Wer also schon an die Wirkung des Mondes glaubt, wird immer wieder Hinweise dafür finden.“

Parallel dazu ist auf den Webseiten der US-Skeptiker vom CSI der Artikel „Moonacy“ erschienen.

Der Wissenschaftsautor Kyle Hill erklärt darin, dass der Computerbildschirm, vor dem Sie gerade sitzen, um diesen Blogpost zu lesen, eine weitaus stärkere Gravitationskraft auf Ihren Körper ausübt als der Mond.

Auch nett:

If the moon itself, and not its gravity, was the instigator of madness, the famous Apollo landing missions should have worried about than just rocket trajectory and weight restrictions. Neil Armstrong would have made a giant leap towards insanity.“

Der Focus schrieb schon vor sechs Jahren:

Die Macht des bleichen Himmelsgesellen erscheint weitestgehend entmystfiziert. Seine schönste Wirkung aber bleibt, nämlich die Romanik.“

Mag sein – aber würden wir den Mond am Himmel vermissen, wenn wir stattdessen auf Venus, Jupiter oder Saturn blicken könnten?

Dazu gibt es dieses schöne Videoexperiment:

Zum Weiterlesen:

5 Kommentare

  1. Können wir nicht mal irgendwie die Erde in eine Saturn-Umlaufbahn bringen. Das sieht ja beeindruckend aus! (Und die Emission von Kohlendioxid wird dann zur ersten Bürgerpflicht, weil brrr…) ;)

  2. Könnten Sie diesen Beitrag mal durchlesen? Der Forscher meint, signifikante Abweichungen zum zu erwarteten Ergebnis beobachtet zu haben.

    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/2192749/

    LG Dieter Willen

  3. @Dieter:

    Ja, der Forscher meint das schon – trotzdem sagt eine „Studie“ mit knapp 30 Probanden, unrepliziert und im Widerspruch zu allen bisherigen Erkenntnissen, für sich genommen halt wenig aus.

    http://skyweek.wordpress.com/2013/07/28/schlechter-schlaf-bei-vollmond-einige-fragen/

    https://blog.gwup.net/2013/07/28/mond-und-schlafstorungen/

    http://www.medizin-transparent.at/vollmond-und-schlaf

  4. Und während ich mir gerade ausmale, wie der Mond im 11. Jahrhundert die Architekten zur Konstruktion dieser faszinierenden Rundbögen inspiriert hat, schwant mir dann doch auf einmal, dass es sich bei „Seine schönste Wirkung aber bleibt, nämlich die Romanik“ am Ende NICHT um spannende kunsthistorische Details … sondern doch nur um einen schnöden Tippfehler handelt.

    Schade eigentlich! ;)

  5. @crazyx:

    << Schade eigentlich! << Zweifelsohne.

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