Barcode-Irrsinn und kein Ende.
Vor vier Wochen haben wir hier über eine Spiegel-TV-Sendung zum Thema „Strichcode-Verschwörung“ berichtet.
In dem Fernsehbeitrag ging es unter anderem darum, dass die Firma Rabenhorst („Rotbäckchen“) den EAN-Code auf ihren Saftflaschen neuerdings zu „entstören“ versucht:
Ein Großhändler [hat] die Bedenken der Konsumenten an die Firma herangetragen.
„Wir haben uns dann intensiver damit beschäftigt und festgestellt, dass tatsächlich viele Kunden ein Problem mit dem Strichcode haben“, sagt Marketingleiter Johannes Mauss. „Und da unsere Firma insgesamt sehr liberal eingestellt ist, hatten wir kein Problem damit, auf die Wünsche unserer Kunden einzugehen. Auf zahlreichen Messen stellen wir fest, dass das ein immer größerer Trend ist.“
Seitdem zieht Rabenhorst auf allen Artikeln einen feinen Strich durch die Barcodes“,
schreibt auch die FAZ.
Klar, für eine solche Übersprungshandlung einer angesehenen Firma kann man das nichtssagende Adjektiv „liberal“ strapazieren.
Man könnte die Unternehmens-Verantwortlichen aber auch einfach „rückgratlose Schleimer“ nennen.
Das tut jedenfalls Martin Puntigam im aktuellen Podcast der „Science Busters“.
In dem Beitrag geht es um das österreichische Unternehmen Sonnentor, das …
… seit mehr als fünf Jahren Produktverpackungen mit entstörten Barcodes anbietet. Mit einem Querstrich „durchgestrichen“, wird den Codes die vermeintlich negative Kraft genommen.“
Auch Werner Gruber kann da nicht mehr an sich halten:
Es ist wirklich ein Jammer, auf welchem Niveau die Esoterik mittlerweile dahergekrochen kommt […]
Die Firma Sonnentor sollte lieber schreiben: Diese Behauptungen sind alle ein Blödsinn. Wer so etwas glaubt, ist zu dumm für unsere Produkte und sollte sie bitte nicht kaufen.“
Na, das wäre doch mal was!
Dann würde ich glatt wieder anfangen, Sonnentor-Tees (oder gar „Rotbäckchen“) zu trinken.
Auch GWUP-Vorstandsmitglied Dr. Florian Aigner erdet bei derStandard.at diversen Strichcode-Nonsens.
Und man mag es kaum glauben: Die mehr als 1200 Leserkommentare unter dem Artikel stimmen weit überwiegend uns Skeptikern zu.
Zum Weiterlesen:
- FM4 Science Busters: „Strichcode“ vom 17. Juni 2013
- Gefährlicher Barcode? derStandard.at am 12. Juni 2013
- Die Strichcode-Verschwörung: Bar jeder Vernunft, GWUP-Blog am 17. Mai 2013
- Striche des Todes, die wilde Hilde und der Akkumulator, GWUP-Blog am 30. Mai 2013
- Barcode-Bedenken, FAZ am 5. April 2013
- Homöopathischer Vollrausch: Interview mit den Science Busters, Skeptiker 4/2010
19. Juni 2013 um 17:36
Genial, … die Überschrift!
19. Juni 2013 um 20:54
Ich möchte Euch folgende Seite empfehlen – http://barcode.tec-it.com/barcode-generator.aspx?LANG=de. Bei Bedarf kann jeder seine eigene Webseite mit seinem persönlichen „Anti-Eso-Zaun“ garnieren. Wirkt sicher so ähnlich wie Knoblauchringe gegen Vampiere ;-). An die Esoleser welche trotz allem jene Seiten lesen wollen – ein Eddingstrich auf der betroffenen Stelle auf dem Monitor entstört das ganze wieder.
20. Juni 2013 um 08:48
Das im Spiegel-TV-Beitrag gezeigte Ehepaar „von nebenan“ Vertens verdient sein Geld übrigens mit – Rutengehen. Surprise!
20. Juni 2013 um 16:56
Da sind wir schon wieder bei der „Magie“ angekommen, denn diese kennt auch „magische Zeichen“ die Characters
Besonders beliebt war das Pentagramm; man findet es noch bei alten Stallungen, da es das Vieh vor Flüchen schützen sollte…also…es war alles schon einmal da ;-)
20. Juni 2013 um 22:20
Kann man das noch nachvollziehen, wer mit diesem Blödsinn angefangen hat. Genial
21. Juni 2013 um 12:30
Also das ist natürlich ein Unsinn.
Denn wie jeder vernünftigte Mensch weiß
VERSTÄRKT der Querstrich durch den Barcode die
wissenschaftlich nachgewiese schädliche Wirkung.
;-)
21. Juni 2013 um 15:27
Ich war jetzt gerade eben extra in der Küche und habe ein paar Gewürzpackungen angesehen – und tatsächlich, der Querstrich ist da; ich bin davon überzeugt, dass ich das nicht von selbst entdeckt hätte – wieso auch, wer schaut sich schon die Strichcodes an?!
Na ja, man will sich ja nicht unbedingt seine Stammkundschaft vergraulen, und bei Sonnentor (wie auch bei anderen „Bio“-Firmen) sind halt viele Esos dabei. Außerdem ist Sonnentor sowieso meiner Meinung nach etwas esoterisch angehaucht. Solange sie damit nur leckere Gewürze verkaufen habe ich damit ehrlich gesagt keine Probleme.
Dieses Vorgehen ist auch nicht nur auf den „Bio“-Sektor beschränkt, sondern man geht überall, solange es nicht zu viel kostet, auf Kundenwünsche ein; ich muss z.B. immer leise grinsen wenn ich in der Werbung oder auf der Shampooflasche „silikonfrei“ lese – der Kunde/die Kundin will’s, also wird es angeboten.
22. Juni 2013 um 09:12
Was ist an Silikonfrei zum Grinsen?
22. Juni 2013 um 21:53
Zitat Vickey
Lecker sind die aber nur, weil die eben den ‚Querstrich‘ machen…;-)
31. Juli 2013 um 10:25
Keine Angst vor´m Barcode – die Dinger können recht lustig werden – siehe hier >> http://www.esoulk.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=55:barcode
„Barcode/ Barcodesensitivität
…Zunächst wurde diese Krankheit im damaligen Ostdeutschland bei Bordsteinschwalben in Freilandhaltung festgestellt. Noch bis in die 70-er Jahre konnte diese Krankheit geheim gehalten werden und war so der weiten Welt unbekannt geblieben. Erst durch den US-amerikanische Wal-Mart schwappte diese Seuche flächendeckend über uns. Wie Barcode auf die Wale übertragen werden konnte ist immer noch ein Rätsel, nicht zuletzt deshalb, weil ostdeutsche Bordsteinschwalben nur als bedingt verkehrstauglich gelten….“