gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

ARTE-Sendung jetzt online: Übersinnliche Phänomene?

| 18 Kommentare

Die angekündigte ARTE-Sendung „Was ist dran an übernatürlichen Phänomenen?“ ist heute Morgen ausgestrahlt worden – und auch gleich online gegangen (für sieben Tage):

Der X:enius-Beitrag beginnt mit Impressionen der alten Heilstätte Grabowsee in Brandenburg, die ein beliebtes Untersuchungsobjekt diverser „Ghosthunter“-Gruppen ist.

Was genau dort an „seltsamen Dingen“ passiert, bleibt allerdings unklar und spielt im weiteren Verlauf des Films auch keine Rolle mehr.

Dafür kommt erst einmal Dr. Rainer Rosenzweig vom GWUP-Wissenschaftsrat zu Wort, der auch Geschäftsführer des Science Center „Turm der Sinne“ in Nürnberg ist.

Er erklärt anschaulich Wahrnehmungsphänomene wie Pareidolie sowie das simple ideomotorische Prinzip hinter vermeintlich übersinnlichen Manifestationen wie Gläserrücken und Pendeln.

Ein „Ghosthunter“-Team taucht dann doch noch auf – allerdings nicht in den verlassenen Gebäuden der ehemaligen Tuberkulose-Heilstätte am Grabowsee, sondern in der Privatwohnung einer jungen Frau, die von unerklärlichen Erscheinungen in ihren vier Wänden geängstigt wird.

Doch auch mit dem üblichen High-Tech-Brimborium der Geisterjäger findet sich nichts Ungewöhnliches.

Zumindest diese kurze Episode des X:enius-Beitrags hinterlässt beim Zuschauer mehr Fragen, als Antworten gegeben werden.

Schade, das hätte man auch sinnfälliger angehen können (zum Thema „Ghosthunter“ gab’s einen Vortrag beim Skepkon-Publikumstag 2013).

Dazwischen zeigt der Mentalist Ully Loup ein paar verblüffende Tricks, die demonstrieren, wie leicht jeder Mensch zu täuschen ist.

Schließlich geht es um die Psi-Tests der GWUP, konkret um Pendler und Rutengänger, die mit ihren Instrumenten zum Beispiel Bio-Eier von Eiern aus konventioneller Haltung unterscheiden wollen.

Die Trefferquote geht gegen null, spaßig indes die Ausrede eines gescheiterten Probanden, der vollmundig erklärt:

Sie haben Ihre Meinung, ich habe meine!“

Höflich, aber bestimmt stellt Dr. Rainer Wolf klar, dass ein objektives Testergebnis nichts mit „Meinungen“ zu tun hat.

Bei dem Rutengänger verfängt dies offenkundig nicht – aber vielleicht bei den Zuschauern der sehenswerten Sendung.

Zum Weiterlesen:

  • Psi-Tests in der Mainpost, GWUP-Blog am 27. Oktober 2012
  • Psi-Tests 2012: Bio-Eier, Pendel und Wünschelruten, GWUP-Blog am 26. August 2012
  • “Ist da was?” – Geisterjäger in Bayern, Skeptiker 4/2009
  • Geisterstimmen und Electronic Voice Phenomena, GWUP-Blog am 4. November 2009
  • Geisterjäger und Skeptiker, GWUP-Blog am 4. November 2009
  • Ghosthunting und Techno-Mystizismus, GWUP-Blog am 16. Oktober 2009
  • Spuk in Geldern, GWUP-Blog am 29. März 2011
  • GWUP-Konferenz-Rückblick: Der Publikumstag 2013, GWUP-Blog am 13. Mai 2013

 

18 Kommentare

  1. “Sie haben Ihre Meinung, ich habe meine!”

    Die übliche Ausrede, wenn die Argumente ausgehen…

    Habe die Sendung leider noch nicht gesehen. Dass auch Ully Loup mitwirkt, macht mich umso neugieriger.

    Ully Loup ist für mich einer der besten “Mental-Darsteller” (wenn nicht sogar der Beste) in Deutschland.

    Sein Darbietungen in “The next Uri Geller” zeigten, was dieser Kollege drauf hat. Kein schmieriges Getue wie man es bei anderen Mentalisten sieht, sondern eine bis ins kleinste Detail durchdachte Präsentation. Dagegen wirkten die anderen Teilnehmer – insbesondere 20-jährige Jüngelchen mit hochgestylten Haaren – wie Figuren im Laientheater der Provinz.

    Ully Loup ist Profi durch und durch. Was er macht, macht er gut (hoffentlich auch in dieser Sendung, die ich wie erwähnt noch nicht gesehen habe). Als ich ihn bei Geller sah, war ich überrascht, wie dieser Mann auf das Publikum wirkte.

    Ich erinnere mich noch, dass ich an diesem Abend mehrere Gäste zu Besuch hatte, die nichts mit “Zauberei” zu tun hatten. Alle meinten, dass Herr Loup der Einzige sei, dem man das “Theater um´s Übersinnliche” abnimmt. WENN man sich mit mentalen Show-Experimenten verblüffen lassen möchte, dann von Ulli Loup. Ein Perfektionist! Von dem könnten die ganzen Möchtegerns noch viel lernen (ich spreche nicht nur von den Experimenten, sondern besonders von seinen schauspielerischen Künsten). Gelernt ist eben gelernt!

    Keine Sorge, dies ist keine “Schleichwerbung”.

    Ich kenne Herrn Loup nicht persönlich und habe auch noch nie mit ihm ein Wort gesprochen. Aber da ich in meinen Kreisen dafür bekannt bin, schlechte Shows ohne Umschweife entsprechend zu kommentieren, sollten natürlich auch gute Shows von Top-Kollegen wie Ully Loup kommentiert werden.

  2. „Keine Sorge, dies ist keine “Schleichwerbung”.!

    Sagen Sie mal, Herr Castell, haben Sie kurze Beine?

  3. @ Bernd Harder,

    vielen Dank, dass Sie meinen Beitrag gelöscht haben. Einen ähnlichen Beitrag, den Herr Castell schrieb, haben Sie nicht gelöscht. Damit zeigen Sie erneut, den Doppelstandard der „Skeptiker“.

  4. @Herr Selter:

    Wovon genau reden Sie?

  5. @ Markus Selter

    Sorry, diese Frage beantworte ich nur blonden Damen!

  6. …ich erinnere mich, das ist aber schon viele Jahre her, daß ich mit jemanden über die Wünschelrute redete und er seinen Berufsschullehrer als Beispiel nannte, der davon überzeugt war, daß man mit einer Wünschelrute Wasser finden kann und damit es für diesen bestätigt.
    Ich hatte auch mal eine Wünschelrute, damit wollte ich testen, ob irgendwelche „Energien“ aus dem 6. und 7. Buch Mosis kommen und siehe da, die Rute „zerbrach“ und das war für den „Rutenstifter“ (der mir die Rute schenkte) ein eindeutiger Beweis, daß diese Buch vom Teufel ist (obwohl, im Original die Engel und Geister Gottes beschworen werden – Moses hat ja nicht die ganzen „Wunder“ durch den Satan, sondern durch Gott vollbracht).

  7. @Ralf:

    Ich hatte auch mal eine Wünschelrute, damit wollte ich testen, ob irgendwelche “Energien” aus dem 6. und 7. Buch Mosis kommen und siehe da, die Rute “zerbrach” und das war für den “Rutenstifter” (der mir die Rute schenkte) ein eindeutiger Beweis, daß diese Buch vom Teufel ist

    Vor allem hättest du vorher sicher stellen müssen, ob das 6. und 7. Buch Mosis im offiziellen alttestamentlichen Kanon überhaupt vorkommen ;-)

  8. hab die sendung zufällig gesehen aber ohne jetzt näher drauf eingehen zu wollen…

    mich hat neben der frage ob die jungs mit dem 10.000€ jackpot wohl zur gwup gehören in erster linie der trick von diesem komischen mentalisten interessiert…

    also nicht das offensichtliche cold reading, sondern die bett-nummer.

    die geheuchelte überraschung der moderatoren hat mich ja fast dazu gebracht das ganze für nen fake zu halten, aber vielleicht hat hier ja jemand mehr ahnung von solchen tricks und kann das ganze aufklären…

    oder man spekuliert zumindest gemeinsam ne runde ;-)

    zur erklärung: der mentalist hat den moderator aufgefordert an ein symbol oder objekt zu denken das er vor seinem geistigen auge sieht, und im anschluss musste die co-moderatorin ein objekt zeichnen das sie in der glaskugel des mentalisten gesehen hat.

    sie hat ein bett gezeichnet, und er hat daraufhin behauptet an das gleiche Bett gedacht zu haben. der mentalist hat zur erklärung nur gesagt das es natürlich nichts mit paranormalen fähigkeiten zu tun hat sondern ein technischer trick sei…

    um das bett in der glaskugel erscheinen zu lassen, ok… aber wie soll ein technischer trick den moderator dazu bringen an ein bett zu denken?

  9. @Ponder
    …ich weiß, daß Du das ironisch gemeint hast.

    Aber das 6. und 7. Buch Mosis hat überhaupt nichts mit Moses zu tun…wer das erstellt hat ist die Frage, dabei rede ich nicht von dem „magisch-sympathischen Hausschatz“, welcher eine Ansammlung von verschiedenen „Rezepten“ ist, sondern von dem „Beschwörungsbuch“, das eigentlich das 6. u. 7. Buch Mosis ist.

    Hier eine Seite, in der das Buch abgedruckt ist und auch mit erklärenden Kommentaren.

    http://www.esotericarchives.com/moses/67moses.htm

    Mich haben schon immer die Sigel und Tafel fasziniert, irgendwie wirken die, wie von einer anderen Welt. Wer dieses Buch erstellt hat, ist meines Wissens nicht bekannt; es soll angeblich bei Ausgrabungen in Ägypten gefunden worden sein (dies wird aber nur eine Legende sein).

    Aber bitte, benutzen Sie nicht Ihre Wünschelrute…es besteht akute Lebensgefahr :-)

  10. Ach, wie schön. Wenn jemand einen Trick nicht durchschaut, wird der Vorführende mit einem in meinen Ohren unschönen Unterton ein „KOMISCHER Mentalist“ genannt.

    Nicht jeder muss über die Art, wie Ully Loup präsentiert, begeistert sein. Ihn muss man in einer kompletten Live-Show erleben, um zu spüren, wie er beim Publikum wirkt.

    Und wenn man den Trick nicht durchschaut (weil das notwendige Fachwissen nicht vorhanden ist), gerät hier ein Kommentator fast in Versuchung, die Sache für einen Fake zu halten.

    Wenn DAS geschieht, dass Zuschauer (insbesondere Kritiker) so verblüfft sind, dass der Trick aus ihrer Sicht nur darauf beruhen kann, dass das Ganze eine abgesprochene Sache und ein Fake ist, dann hat Ully Loup seine Sache nicht nur gut, sondern sogar sehr gut gemacht!

  11. @habemus papam:

    ich denke, die Zauberkünstler und Trickexperten hier auf der Liste dazu zu bringen, den Trick aufzudecken, wird aus rein grundsätzlichen Erwägungen nicht funktionieren – zumal die das gar nicht dürfen, sofern sie Mitglied im „Magischen Zirkel“ o.ä. sind.

  12. @habemus papam
    Hier etwas ähnliches…sehr verblüffend…
    http://www.bambusratte.com/gedankenleser2.php
    Tip: Wenn Sie JavaScript verstehen, dann kommen Sie auch hinter das Geheimnis des Tricks…;-)

  13. @ Bernd Harder
    “…sofern sie Mitglied im “Magischen Zirkel” o.ä. sind.”

    Das hat weniger mit dem “Magischen Zirkel” zu tun. Der MZvD schreibt seinen Mitgliedern zwar vor, in der Öffentlichkeit keine Tricks zu verraten. Aber da kann ich nur schallend laut lachen. Denn viele der Trickerklärer, die in Medien wie z. B. im Fernsehen Tricks von Kollegen erklärten, sind Mitglied im MZvD. Die Scheinheiligkeit und Heuchelei in diesem Verein sind so unerträglich, dass ich davon in meinem Buch berichten und einige skandalöse Geschehnisse nachweisen werde.

    Vor vielen Jahren habe ich in einer deutschen Fachzeitschrift mehrmals darauf hingewiesen, wohin der ganze Verrat und die Folgen von Zauberunterricht der tollen Lehr”meister” hinführen wird. In der Regel lehren nur solche Kollegen, die selbst keine oder zu wenige Auftritte haben, also oft aus Geldnot. Naja, lassen wird das, gehört nicht hierher.

    Tricks nicht zu erklären, hat was mit dem Ehrenkodex der Zauberkünstler zu tun. Nicht mit den Satzungen eines Zaubervereins.

    Wenn aber ein Trickkünstler vorgibt, mit seinen Tricks “echte Wunder” vollbringen zu können (wie z. Uri Geller) und somit zur Volksverdummung beiträgt, bin ich allerdings bereit, aufzuklären.

    Leider bin ich noch immer nicht dazu gekommen, mir die Arte-Sendung anzuschauen. Sollte Ully Loup gefakt haben (das kann ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen), werde ich das hier öffentlich machen.

  14. @ PC: für mich als zuseher ist es nun aber relativ egal wie ein mentalist auf das restliche publikum wirkt, mir kommt es in erster linie darauf an wie er auf mich wirkt. und die kunstfigur „Ully Loup“ erschien mir eben etwas seltsam… ohne das abwertend zu meinen. ist eben geschmackssache, also nichts für ungut…

    ich sehe zaubertricks in erster linie als rätsel und nachdem es in der arte sendung um übersinnliche phänomene und deren erklärung ging habe ich gehofft das der trick nicht nur vorgeführt wird sondern auch in der sendung erklärt wird :-P Herr Loup hat ja bestimmt genügend tricks auf lager das er für den guten zweck der aufklärung mal den einen oder anderen verraten kann ;-) aber das ist natürlich seine sache, wollte mich diesbezüglich auch nicht beschweren.
    ich dachte auch garnicht das andere zauberkünstler tatsächlich wissen wie der trick funktioniert, sondern anhand ähnlicher tricks nur selber spekulieren können. oder ist es in der branche tatsächlich üblich das viele künstler die selben tricks verwenden und diese nur individuell an die eigene kunstfigur anpassen? und man beim betrachten der vorführung eines kollegen genau weiß was wie funktioniert? und was tatsächlich fake ist?

    eigentlich wollte ich an der stelle ja doch noch meine gedankengänge zum angesprochenen trick von Herrn Loup in den raum werfen, aber wenn es für hier anwesende experten gegen den ehrenkodex verstößt öffentlich über die tricks von kollegen zu spekulieren laß ich das mal lieber ;-)

  15. @ habemus papam
    „…die Kunstfigur “Ully Loup” erschien mir eben etwas seltsam… ohne das abwertend zu meinen. ist eben Geschmackssache, also nichts für ungut…!“

    Gut, da stimme ich Ihnen zu. Es ist wirklich Geschmackssache.

    „…ich sehe Zaubertricks in erster Linie als Rätsel…“

    Das finde ich bedauerlich. Aber das ist das traurige Resultat der kaltherzigen Vorführungen von vielen Trickvorführern, die man nur als Trickser, nicht aber als ZauberKÜNSTLER betiteln kann.

    Wer seine Zauberkunststücke nur zeigt, aber nicht „präsentiert“ führt in der Tat nur Rätsel vor. Wenn Zuschauer eine Varieté-Vorstellung verlassen und sagen, der oder der Trick war super, dann mag das nach Kompliment klingen, ist es aber nicht. Weil sie den Namen und den Vorführenden beim Rausgehen schon fast wieder vergessen haben. Und nachhaltig nichts hängen bleibt. Wenn aber die Zuschauer aus dem Saal kommen und begeistert sagen „Der Zauberkünstler war super“ und wissen eigentlich gar nicht mehr so genau, was er gezeigt hat, dann ist das für einen Künstler das bedeutend wertvollere Kompliment. Denn die Zuschauer erinnern sich an die Persönlichkeit des Zauberkünstlers.

    „ich dachte auch gar nicht das andere Zauberkünstler tatsächlich wissen wie der Trick funktioniert, sondern anhand ähnlicher Tricks nur selber spekulieren können. oder ist es in der Branche tatsächlich üblich dass viele Künstler die selben Tricks verwenden und diese nur individuell an die eigene Kunstfigur anpassen? und man beim Betrachten der Vorführung eines Kollegen genau weiß was wie funktioniert?“

    Egal, ob wir von Mentalisten, Illusionisten oder den „normalen“ Zauberkünstlern sprechen: Die meisten Effekte von internationalen Stars wie David Copperfield, Siegfried & Roy oder Hans Klok sind Shownummern, die auch andere – nicht so bekannte – Zauberkünstler bzw. Illusionisten zeigen.

    Auch die bombastischen Großillusionen zeigen viele andere Kollegen. Trotzdem haben diese Stars Riesenerfolge, andere hingegen mit ähnlichen Shownummern finden nur mäßige Beachtung. Und wieso? Weil sie ihre Shows „effektvoll verkaufen“, also mit Personality präsentieren. Sie zeigen nicht nur Tricks, sondern PRÄSENTIEREN sie und haben die gewisse Ausstrahlung.

    Das ist es, was sie von den anderen Zauberern unterscheidet. Und: Sie haben es von der Pike auf gelernt, sich auf einer Bühne zu bewegen. Viele Zauberkünstler suchen ständig die neuesten Tricks, sind aber nicht bereit, Arbeit, Zeit und auch Geld in Schauspielunterricht etc. zu investieren, um sich bühnengerecht bewegen zu können. Sie verstehen nicht, dass es gerade DIESE Eigenschaften sind, die sie zu einem besseren und somit bekannten Künstler machen. Beim Film kann der Erfolg auch bei ungelernten Schauspielern eintreten. Aber niemals bei einem Theaterschauspieler, der auf einer Bühne spielen muss.

    Wer nicht durch Unterricht gelernt hat, sich auf einer Bühne richtig zu bewegen, wird ewig auf echten Erfolg warten. Und mit Unterricht meine ich nicht einen Wochenend-Workshop, sondern eine grundsolide Ausbildung. Die Zuschauer spüren im Unterbewusstsein, dass die Person sich nicht richtig bewegen kann und hilflos wirkt. Somit hat die Show – und mögen die Zauberkunststücke noch so toll sein – nur mäßigen Erfolg.

    Außerdem kann ich jedem Nachwuchsillusionisten nur dringend empfehlen, auch Ballettunterricht zu nehmen. Die Grundlagen im Ballett sind für jede Show auf der Bühne die Voraussetzung, professionell zu wirken. Das Publikum spürt das sofort. Um bei den eben genannten Stars der Branche zu bleiben: Sowohl Siegfried & Roy als auch David Copperfield und Hans Klok hatten jahrelang Ballettunterricht. Daneben hatten Siegfried & Roy sowie Hans Klok Unterricht bei Henk Vermeyden genossen. Henk Vermeyden aus Amsterdam galt zu Lebzeiten in Europa als DER Fachmann und Spezialist in Bezug auf Präsentation und Wirkung der Persönlichkeit auf der Bühne. Ein knallharter und gelegentlich launischer Herr, der aber aufgrund seiner fachlichen Qualitäten bei Zauberkünstlern sehr begehrt war. Da Henk Vermeyden nicht jeden als „Schüler“ akzeptierte – wenn er z. B. spürte, dass jemand absolut untalentiert war und somit der Unterricht für beide Seiten Zeitverschwendung ist – durften sich die, die er ausbildete, glücklich schätzen!

    Diese Grundsätze gelten für alle darstellenden Show-Künstler. Also auch für Mentalisten. Es gibt aus meiner Sicht nichts peinlicheres, als wenn man jemanden sofort anmerkt, dass er nicht auf der Bühne zu Hause ist. Beispiel: Karnevalsitzungen! Schrecklich, was man da oft im Fernsehen ertragen muss. Nee, das ist nichts für mich. Man sieht Leute auf der Bühne, die grauenvoll sind. Amateure im schlechtesten Sinne.

    Da trampeln Gestalten über die Bühne, die ansonsten im Showbusiness – außerhalb des Karnevals – niemals auf die Bühne dürfen. Was haben solche Personen in Fernsehsitzungen zu suchen? Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich spreche nicht von den Vorträgen. Die sind teilweise „ganz nett“. Nein, ich spreche von der Art, WIE sie dargeboten bzw. präsentiert werden. Die Akteure, die man auch Büttenredner nennt, stehen auf der Bühne wie unbeholfene Kinder im Schüler- oder Laientheater. Es gibt nur ganz, ganz wenige Ausnahmen. Bernd Stelter ist eine solche glückliche Ausnahme. Der Mann ist richtig gut! Übrigens: Schauen Sie sich mal die Tanzgruppen an. Sicher, alle geben sich die größte Mühe.

    Da sind wir wieder beim Thema: Vergleichen Sie Ausstrahlung und Präsentation von Karnevalstanzgruppen mal mit dem MDR-Fernsehballett. Die Tanzgruppen im Karneval ZEIGEN ihren Tanz nur. Technisch oft in Ordnung, aber das „gewisse Etwas“ fehlt. Die ausgezeichneten Tänzer vom MDR-Fernsehballett PRÄSENTIEREN ihren Tanz. Den Unterschied erkennt jeder Zuschauer sofort. Wenn jetzt jemand sagt „Das sind doch verschiedene Stilrichtungen“, dann kann ich nur erwidern: Es geht hier nicht um den Stil, sondern um die Präsentation grundsätzlich. Das MDR-Fernsehballett hat auch schon Karnevalstänze dargeboten – was für ein Unterschied. Da bemerkt man als Zuschauer keine Anstrengung der Akteure. Die Tänzer schauen und lächeln ins Publikum und haben einfach enorme Ausstrahlung. Gelernt ist gelernt. Wie gesagt, nichts gegen „Amateurtheater“. Aber nicht zur besten Sendezeit im Fernsehen. Und nicht auf den öffentlich-rechtlichen Sendern.

    „Herr Loup hat ja bestimmt genügend tricks auf Lager das er für den guten Zweck der Aufklärung mal den einen oder anderen verraten kann ;-) aber das ist natürlich seine Sache, wollte mich diesbezüglich auch nicht beschweren.“

    Sorry, diese Aussage ist naiv. Für welchen guten Zweck denn? Damit Sie Ihre Neugierde befriedigen können? Nein, so läuft das nicht. WENN Herr Loup gefakt haben sollte (wie schon gesagt, das kann ich mir nicht vorstellen), dann, und NUR DANN werde ich das hier aufklären (sobal.d ich mir die Arte-Sendung angeschaut habe, werde ich mich dazu äußern)

    „Ich dachte auch gar nicht das andere Zauberkünstler tatsächlich wissen wie der Trick funktioniert, sondern anhand ähnlicher Tricks nur selber spekulieren können…“

    Es gibt weltweit nur ganz wenige Tricks, die von Kollegen nicht durchschaut wurden. Erstens ist es so, dass die allermeisten Zauberkünstler oder Mentalisten die gleichen Tricks zeigen – oft nur anders verpackt. Diese Tricks werden gegen teures Geld gekauft. Was auch viele nicht wissen: Diese Tricks sind oft 50 oder sogar 100 Jahre alt (ich übertreibe nicht).

    Sie wurden allerdings verbessert, ständig weiterentwickelt. Es gibt aber auch in der Tat tatsächlich einige Kunststücke, deren Effekte und Trickumsetzung völlig neu sind. Und einige sehr wenige Künstler, die auch mal was Neues erfinden. Sie haben aber nur den echten Erfolg, wenn sie dann auch was davon verstehen, wie man die „neue Sensation“ in der Show präsentiert (siehe das, was ich eben geschrieben habe). Ansonsten verpufft die Nummer.

  16. Snip…. Zumindest diese kurze Episode des X:enius-Beitrags hinterlässt beim Zuschauer mehr Fragen, als Antworten gegeben werden.

    Schade, das hätte man auch sinnfälliger angehen können (zum Thema “Ghosthunter” gab’s einen Vortrag beim Skepkon-Publikumstag 2013)…/snip

    Hatten sie diesen Vortrag etwa aufzeichnen sollen? So wie sie es gesreht haben war und ist es der einzige vernünftige weg so etwas für ein Magazin aufzuarbeiten. Das thema ist so kompex… Da könnte man ja FAST ein Buch drüber schreiben? Aber in so einem 3-4 Minuten TV Beitrag für leihen? Sehr schwer.

  17. @Elwood:

    Nun ja, ich bin schon öfter zu dem Thema interviewt worden und würde mir durchaus zutrauen, in zwei Sätzen dieses „Ghosthunter“-Getue einzuordnen.

    Was genau soll daran „komplex“ sein?

    a) Wir wissen nicht, ob es überhaupt Geister gibt, und wenn ja, welche Eigenschaften diese haben.

    b) Allein aus diesem Grund ist es hinreichend sinnlos, irgendwelche Messgeräte auf solche „Erscheinungen“ anzusetzen.

    c) Wenn jemand wirklich glaubt, wie auch immer geartete „Probleme“ mit Geistern oder Erscheinungen in seiner Wohnung zu haben: Keine „Ghosthunter“-Gruppen darauf ansetzen, die sich vordergründig alle „skeptisch“ nennen, es bis auf ganz wenige Ausnahmen aber nicht sind, sondern die Tendenz haben, alles noch schlimmer zu machen.

    Zu kompliziert?

  18. Das glaub \u00E4htl erh\u00E4lt ich dir sofort, dann hätte man sicher ein top Oton aber keine guten bilder dafür.

    Ich will nicht damit sagen das du hässlich bist ;) doch um dich anzutexten hätte man nur die klassischen “ Herr Harder holt buch aus Regal“ oder „Herr harder sitzt am PC“ nehmen kónnen“ das kann man imho nur noch bei „seriösen“ politmagazinen machen.

    Aber nicht bei Magazinen wie Xenius. Hier soll es menscheln und situative Otöne usw. Es schaut halt cooler aus wenn diese Geisterjäger mit ihren instrumenten herumfuchteln oder im dunkeln herumsitzen und Geister rufen.

    Drum bin ich auch kein Freund von dieser Sendung. Genausowenig wie ich LaVita ungern privat anschaue. .Es reicht mir wenn ich helfe die Beiträge zu machen. Die haben sogar ein Xenius wohnmobil.

    Ich habe nur drauf gewartet das er von unserem Lavitabus überholt wird.

    Ich glaube das ich mich bissel missverständlich ausgedrückt habe: für so eine Semdung wie Xenius ist das Tehma zu komlpex.

    Außerdem war das ne kleine nicht ernstgemeinte anspielung auf das ghosthunting buch das bald oder schon erschienen ist ;) diese ironie kam wohl leider nicht rüber :)

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.