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Das SpongeBob-Ufo

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Ein gelber, quaderförmiger Schädel mit aus dem Mund ragenden Vorderzähnen – das kann eigentlich nur ein echt fieses Alien sein, oder?

Das dachten zumindest einige Himmelsbeobachter im Main-Kinzig-Kreis.

Sie erspähten am helllichten Tag ein „komisches Ding wie ein Körper mit zwei Beinchen unten dran“.

Auch die Deutsche Flugsicherung zeigte sich ratlos:

Es ist in jedem Fall ein unbekanntes Flugobjekt, das wir nicht identifizieren können“,

sagte eine DFS-Sprecherin dem Hessischen Rundfunk.

Bei hr-online ist auch eine Filmaufnahme des Ufos zu sehen.

Weiter heißt es in dem Bericht „Ein Ufo mit zwei Beinen“:

Klarheit brachte schließlich Werner Walter von der Ufo-Meldestelle im baden-württembergischen Mannheim:

„Hierbei handelt es sich um einen mit Helium gefüllten Folienballon“, sagte er „maintower“. „Eigentlich ein kleiner Kinderluftballon. Die Beinchen sind der besondere Gag daran, um den sogenannten SpongeBob-Effekt zu erreichen.“ Das unbekannte Flugobjekt war wahrscheinlich also nur die fliegende Zeichentrickfigur SpongeBob Schwammkopf, die bei jungen Fernsehzuschauern sehr beliebt ist.

Sie wird auf Kirmesplätzen wie der Dippemess in Frankfurt als Ballon verkauft. Einmal einer Kinderhand entglitten, entschwebt sie dann schnell in andere Sphären.“

Stimmt.

Und so sieht das Ganze dann aus:

 

Mit ein bisschen Kameragewackel wird schnell ein „Ufo“ daraus:

 

Es sei denn, man denkt einfach mal kurz nach, so wie dieser Filmer:

Dass Kinderspielzeuge zum „Ufo“ erklärt werden, hatten wir übrigens schon öfter, und sogar angebliche „Experten“ fallen nur allzu bereitwillig darauf herein.

Der berühmteste Fall dieser Art dürfte wohl „Fehrenbach“ 1994 gewesen sein:

Zwei Schüler fotografierten ein „Ufo”. Die Fotos zeigten die Schüler dem Großvater, der sie – im guten Glauben – an die örtliche Presse weitergab. Damit kam der Stein ins Rollen: Die Medien gaben sich in Fehrenbach die Klinke in die Hand, in ganz Deutschland wurde darüber berichtet, „Experten” bescheinigten die Echtheit der Fotos.

Doch die Aktiven von der GEP glaubten es einfach nicht. Bei der genauen Betrachtung der Fotos kamen sie zu dem Schluss: Es muss irgendein Spielzeug sein. Hans-Werner Peiniger wurde schließlich in einer Ramschkiste in einem Laden in Kierspe fündig. Und schließlich konnte er dem Verursacher auch ein „Geständnis” entlocken.“

Zum Weiterlesen:

  • Wie zwei renommierte Ufo-Forscher einem Lausbubenstreich auf den Leim gingen, Focus-Online am 26. Juni 1995
  • GWUP-Infos: Ufos

6 Kommentare

  1. Um den Beitrag des Hessischen Rundfunk sehen zu können muss Flash installiert sein. Ohne Flash kann man es hier sehen:
    http://telly.com/DVXRPQ

    Zum Einbetten:

  2. Ja, gibt’s denn so was? Eine Ortschaft, die „Linsengericht“ heißt…LOL…das halte ich für bedenklicher als UFOs…Spaß bei Seite, „Linsengericht“ ist bei Huckelum de Kibbel runner, durch en Wald, also nur einen Steinwurf von mir entfernt. Vielleicht hätte ich das „UFo“ auch sehen können :-) es kam – laut Angaben – aus Richtung Bayern, da müsste es eigentlich an meinem Fenster vorbeigeflogen sein.

  3. @ Ralf

    Nachdem ich schon vom LOL im „fachkundigen Kommentar“ eines Herrn Segert genervt bin, nun bitte nicht auch noch von meinem Lieblingskommentator Ralf.

    Ralf, SIE finden genug kluge und humorvolle Umschreibungen, die auch ohne LOL auskommen.

    Diese Jugend-Net-Sprache finde ich grauenvoll.

  4. da wir ja in d sind, verwundert es schon , daß der „aufreger“ fehlt.
    dh. hat noch niemand ein verbot oder eine amtliche genehmigung (mit theoretischer und praktischer prüfung) gefordert ? (mindestalter !)

    aber mal ganz trocken, wie bekloppt muß man eigentlich sein, um bei so einem pipifax, einen aufstand zu machen.

  5. @Pierre Castell
    Danke für den „Lieblingskommentator“ ;-)
    Nun ja, ich finde „Linsengericht“ halt LOL.
    Ich habe hier schon bei einigen Kommentaren „LOL“ verwendet, wobei ich es doch versuche zu vermeiden.
    Aber wenn’s passt, dann passt’s… :-)

  6. Rossdorf, die Skeptiker-Zentrale ist eigentlich gar nicht so weit von mir und Linsengericht entfernt…Zufall oder Schicksal…wählen Sie selbst ;-)

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