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„Die Homöopathie-Lüge“ – Ein Interview (Teil 2)

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Fortsetzung von „Die Homöopathie-Lüge“: Interview mit Christian Weymayr, Teil 1

Wie definieren Sie „Scientabilität“?

 Man könnte „Scientabilität“ mit „klinischer Überprüfbarkeit“ übersetzen.

Das bedeutet: Bevor es an klinische Studien geht, sollte man erst einmal fragen, ob das behauptete Verfahren im Einklang mit den gesicherten Erkenntnissen der Naturwissenschaften steht. Ist das nicht der Fall, sollte es keine klinische Untersuchung geben, weil die Ergebnisse irrelevant sind. Damit wird sichergestellt, dass positive Ergebnisse, die zum Beispiel auf dem Hidden Bias oder auch nur auf Zufall beruhen, nicht missbraucht werden können.

Das sagen übrigens nicht nur wir.

Ähnlich argumentieren beispielsweise auch der Epidemiologe Jan P. Vandenbroucke, der Mediziner und einer Vorreiter der Evidenz-basierten Medizin in Deutschland Johannes Köbberling, und Harriet Hall, die beim World Skeptics Congress im Mai in Berlin diesen „blinden Fleck“ der Evidenz-basierten Medizin kritisiert hat.“

Ebenso der Arzt Kimball Atwood beim CSICon-Skeptikerkongress Ende Oktober in Nashville. In diesem Kontext ist auch das Bonmot von IQWiG-Chef Prof. Jürgen Windeler beim Berliner WSC zu sehen: „Lasst uns darüber lachen, lass es uns ignorieren, untersucht es nicht.“ Was würde das für die Homöopathie-Debatte bedeuten?

 Uns geht es um einen radikalen Schnitt, der auch rückwirkend gilt. Homöopathie ist nicht scientabel, also ist die gesamte Studienlage irrelevant. Weder die negativen noch die positiven Studien können etwas über die Wirkung eines homöopathischen Arzneimittels aussagen und taugen deshalb nicht länger als Argument, für keine der beiden Seiten.

Die Skeptiker verlieren dabei nichts, denn bekanntermaßen akzeptieren Homöopathen negative Studienergebnisse sowieso nicht. Sie lassen sich dadurch in ihrem Glauben nicht erschüttern.“

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Auf welcher Ebene würde denn die Diskussion dann weitergehen?

 Die Kontroverse müsste bei den irrationalen Grundlagen der Homöopathie ansetzen.

Experimente müssten aussagekräftig genug sein, um die gesicherten Erkenntnisse der Naturwissenschaften widerlegen zu können. Man könnte also fordern: Versuche müssten erst einmal beweisen, dass beim Verreiben und Verschütteln geistartige Kräfte freigesetzt werden. Erst wenn die Scientabilität feststeht, können wir über klinische Studien zur Wirksamkeit des Verfahrens reden.“

Allerdings ist wohl kaum zu erwarten, dass die Homöopathen einen solchen Schritt mitgehen.

In einem aktuellen Aufsatz schreibt Prof. Harald Walach vom Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften an der Viadrina-Universität: „Nur wer gefährlich ist, ruft so viel Widerstand auf den Plan. Nur wer Pfründe bedroht, wird bekämpft.“ Damit meint der Mann ernsthaft sich selbst und die Pseudomedizin. Das ist eine nahezu sektenähnliche „Gut gegen Böse“-Autosuggestion, die nur noch wenig mit der Realität zu tun hat.

 Ja, die Homöopathie ist gefährlich – aber nicht für die Pharmaindustrie, das ist ja völlig absurd. Das  Gefahrenpotenzial der Homöopathie liegt darin, dass sie unser wissenschaftlich-rationales Denken und Handeln untergräbt. Promovierte Ärzte bieten voller Überzeugung ein Verfahren an, das auf „geistartigen Heilkräften“ basiert: Welche Kriterien haben wir dann noch, um wahr von unwahr zu unterscheiden?

Deshalb lautet das Fazit in unserem Buch:

„Wenn man spezifische Wirkungen von Homöopathie, obwohl unmöglich, für möglich hält, verliert man die verlässlichen Kriterien, die uns die Naturgesetze, die Mathematik und die Logik vorgeben – wir verlieren damit die einzige, allgemeingültige und objektive Entscheidungsgrundlage. Wir müssen uns stattdessen auf subjektive Kriterien verlassen, auf unser Gefühl, auf das Hörensagen, auf unsere Erfahrung. Und damit werden wir manipulierbar. Wer an Homöopathie glaubt, kann kein übersinnliches Phänomen, keinen faulen Zauber, kein rhetorisches Blendwerk und keine Verschwörungstheorie argumentativ entkräften, weil er nicht sagen kann, warum die Homöopathie glaubwürdiger sein soll als jene Behauptungen.“

Daher kommt der Titel „Die Homöopathie-Lüge“.

 Richtig. Die Lüge besteht darin, Homöopathie und wissenschaftsbasierte Medizin gleichberechtigt anzubieten, weil die beiden Ansätze sich widersprechen und damit gegenseitig ausschließen.

Kein „Dr.med“, der in den letzten 20 Jahren auch nur einmal das Ärzteblatt aufgeschlagen hat, kann ernsthaft an Homöopathie glauben. Wer sich mit seinem Doktor-Titel auf eine akademische Ausbildung und damit auf eine naturwissenschaftliche Fundiertheit beruft, und gleichzeitig homöopathische Arzneimittel als wirksam bezeichnet, lügt.“

 Sie beleuchten in „Die Homöopathie-Lüge“ sehr ausführlich den Markt der Homöopathie und dessen Akteure. Glauben Sie noch an einen Sieg der Vernunft?

 Ja, durchaus. Es gibt ein paar ganz zentrale Knackpunkte – der wichtigste ist der sogenannte Binnenkonsens, also das Schutzmäntelchen, welches der Gesetzgeber den „Besonderen Therapierichtungen“ umgehängt hat. Als das Mitte der 1990er-Jahre beschlossen wurde, waren wohl gerade die richtigen Leute zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um so etwas Abstruses durchzusetzen.

Ich hoffe, dass sich irgendwann vernünftige Leute fragen, ob man einer aufgeklärten Gesellschaft im 21. Jahrhundert diesen durch nichts zu rechtfertigenden Sonderstatus für Homöopathie und Co. noch länger zumuten kann. Wenn der Binnenkonsens kippt, könnte es zu einem Erdrutsch für die Pseudomedizin kommen.“

Ähnlich absurd ist, dass in Deutschland eine Apothekenpflicht für Zuckerkügelchen gilt.

 Ja, auch dafür gibt es keine nachvollziehbare Erklärung, außer einer Gemengelage verschiedener Interessen.

Für die Homöopathen ist die Apothekenpflicht für Globuli natürlich extrem wichtig, weil sie das Image der Homöopathie hochhält. Der Apotheker kann sich diesen Mittel nicht verweigern. Aber er könnte zumindest seine Kunden darauf aufmerksam machen, dass es sich dabei um Glaubensmedizin handelt.“

Kurioserweise betreiben Apotheken für diese Glaubensmedizin einen gehörigen Aufwand, während zum Beispiel in manchen Bodybuilding-Shops jede Eiweiß-Sorte – ob teuer oder billig, ob Molke, Soja oder Casein – aus einem großen Sack im Lager abgefüllt wird.

 Klar, die Apotheke käme auch mit einer einzigen Sorte Globuli aus.“

Sie zitieren in Ihrem Buch einen Pharmakologen mit den Worten, dass Globuli natürlich ein Placebo, aber „vertretbar“ seien. So denken auch vermutlich auch viele Ärzte. Sehen Sie darin einen positiven Aspekt? Oder anders gefragt: Was halten Sie von Bestrebungen, eine Placebo-Medizin jenseits von homöopathischem Humbug zu etablieren?

 Eine ehrliche Placebo-Medizin ohne Hokuspokus wäre vertretbar.

Ebenso wichtig wäre meiner Überzeugung nach, dass Ärzte ihren Praxisbesuchern auch mal sagen, dass sie gar nichts brauchen. Damit würde der Patient Vertrauen in den eigenen Körper gewinnen, und das könnte positiver und befriedigender sein, als einer Pille zu vertrauen, die von außen zugeführt wird.

Im Buch formulieren wir das so: „Am besten ist dran, wer weder das eine noch das andere in Anspruch nimmt. Dann spart er Zeit, Geld und Nerven.“ Und außerdem: Unbewusste Placebo-Effekte bekommt man automatisch bei jeder medizinischen Handlung sozusagen gratis obendrauf.“

Damit sind Sie deutlich näher an der „Ganzheitlichkeit“ als die Homöopathen. Hahnemann selbst war geradezu ein Pillen-Freak und heute werden schon kleine Kinder darauf konditioniert, bei jedem Wehwehchen Globuli einzuwerfen.

 Unter anderem aus diesem Grund ist der Vorwurf, „Die Homöopathie-Lüge“ sei Pharma-Lobbyismus, barer Unsinn. Solche Kritik kommt auch nur von Leuten, die das Buch offensichtlich gar nicht gelesen haben. Es geht uns nicht um „Schul-“ oder „Alternativ“-Medizin, sondern um gute und schlechte Medizin. Und vor allem um ehrliche Lösungen.

Wir sagen ganz klar, dass man auch in der wissenschaftsbasierten Medizin wesentlich defensiver agieren sollte. Jedes Antibiotikum, das unnötig verabreicht wird, stellt im Grund einen Kunstfehler dar. Hier können wir von der Homöopathie lernen, und zwar dergestalt, dass Abwarten und Nichtstun eine immer noch weit unterschätzte Therapie-Option ist.“

Zum Weiterlesen:

  • Christian Weymayr/Nicole Heißmann: Die Homöopathie-Lüge. Piper-Verlag, München 2012
  • Was hat die GWUP gegen Homöopathie? GWUP-Blog am 1. Februar 2011
  • Erfahrungsfundamentalismus in der Homöopathie, GWUP-Blog am 29. November 2012

40 Kommentare

  1. „… dass Abwarten und Nichtstun eine immer noch weit unterschätzte Therapie-Option ist.”

    Das würde bedeuten, daß sich der Arzt sehr viel mehr Zeit für den Patienten nehmen muss. Diese bekommt er aber nicht vergütet. Und das ist ein Problem der Ärzteschaft, die eine gerechte Honorarverteilung der Krankenkassengelder über ihre Standesorganisationen nicht geregelt bekommt!

  2. Im neuen Spiegel ist ein lesenwerter Artikel über die psychischen und sozialen Dimensionen irrationaler Welterklärungsmodelle zu finden.

    Quintessenz: Glaubensbekenntnisse schaffen soziale Identität, integrieren das Individuum und stabilisieren Sozietäten.

    Die dazugehörige Gleichung: Je größer die mit dem Glaubenssystem verbundene Zumutung – sowohl in Sachen Ritual, als auch hinsichtlich der inhaltlichen Abstrusitäten – desto stabiler der Glaube.

    Insoweit haben die Homöopathen bisher alles richtig gemacht.

  3. Vor einiger Zeit, hatte ich “Unser Charly” (teilweise) gesehen, da sagte die eine Tierärztin: “Ich gebe ihm ein homöopathisches Mittel, das ist rein pflanzlich”…Was für ein Blödsinn, zu meinen Homöopathie sei eine “Naturmedizin”; in letzter Zeit sind mir beim Zappen in den “Öffentlich Rechtlichen” einige “Homöopathie-Werbungen” aufgefallen; ich glaube man nimmt den “Bildungsauftrag” etwas zu ernst … ;-)

    Vor einiger Zeit regte ich mich über eine Apotheke auf, die Bachblüten-Tees verkaufte und diese groß bewarb; zwar habe ich geschrieben, daß ich diese Apotheke nicht mehr betreten will, aber ich war doch wieder dort (aus Zeitgründen)…und siehe da, die ganzen Bachblüten-Tees waren verschwunden oder zumindest nicht mehr auf dem Platz und auch nicht mehr so groß beworben; das läßt hoffen…

  4. Ich wurde unlängst in einer Apotheke („Millenniumcity“ Wien) mit aggressiver Werbung betreffend Schüssler-Salze belästigt. Die Apothekerin meinte, ich hätte ein „Silicium-Gesicht“ und wollte mir was andrehen, wobei ich nicht mehr näher drauf eingegangen bin, sondern gesagt habe, ich möchte nur mein Rezept einlösen – für ein Medikament mit nachweislich wirksamen Inhaltsstoffen – und sie könne sich ihren Vodoo-Kram behalten. Darauf meinte sie, ich hätte wohl kein naturwissenschaftliches Studium, woraufhin ich sagte, dass ihr Aberglaube TROTZ naturwissenschaftlicher Ausbildung viel bedenklicher ist. Dann meinte die ernsthaft, sie würde jetzt nicht mehr IHRE wertvolle Zeit mit mir „verschwenden“. Die Kunden, diese bösen und frechen Zeiträuber! Seither wird diese Apotheke natürlich von mir und meinen Bekannten gemieden.

  5. Also ich hab mir gestern mal das ganze Interview in Ruhe durchgelesen und mein erstes Fazit zur Argumentation der Szientabilität war „Jau, da ham’se Recht“.
    Heute morgen sehe ich das schon ein wenig anders, da der postulierte Wirkungsweg eben nichts über die Wirksamkeit aussagt und selbst wenn, in unwissen, ein unplausibeler Wirkungsmechanismus postuliert wird, so kann an der Wirkung doch was dran sein.

    Als Beispiel nehm ich da mal die Akkupunktur, die laut Edzard Ernst ja doch in der ein oder anderen Indikation eine gewisse Wirksamkeit gezeigt haben soll. Mittlerweile gibt es sogar Ansätze, die Wirkung über „szientable“ Mechanismen zu erklären. Die Sache mit den Meridianen und dem Chi und was nicht alles, ist zwar immer noch Quatsch, das Beispiel widerlegt aber mMn. die Argumentation.

    Oder albern ausgedrückt, wenn der Erfinder des Verbrennungsmotors behauptet hätte, der Motor würde von kleinen Elfen angetrieben, dann hätte man gar nicht erst schauen brauchen, ob er läuft?

  6. @Adromir:
    Da kommt es tatsächlich auf die kleinen Details an. Das Problem an Homöopathie ist nicht nur, dass man den Wirkmechanismus nicht kennt, sondern dass wenn ein Wirkmechanismus existiert, der bestehender wissenschaftlicher Erkenntnis widersprechen würde. Es gibt halt kein Wassergedächtnis und die „Potenzierung“ der Information widerspricht den Gesetzen der Physik.
    Das ist was anderes als ein Wirkmechanismus, den man nicht kennt. Bei Akkupunktur bspw. ist es so, dass da eine Nadel in den Körper gestochen wird. Dass die dort eine Wirkung entfaltet, ist zumindest einigermaßen plausibel. Ähnlich bei pflanzlichen Arzneien: Die enthalten immerhin Chemikalien, die können natürlich in bestimmten Konstellationen wirksam sein.
    Zusammengefasst: Ein Wirkmechanismus, den man nicht kennt, ist erstmal kein Problem und ein solches Medikament kann durchaus der weiteren Untersuchung würdig sein (und es gibt durchaus auch echte Medikamente, die man schon eingesetzt hat, bevor man wußte, warum sie wirken). Aber ein Medikament, dessen Wirkmechanismus bisherigem wissenschaftlichen Verständnis widerspricht – dem mangelt es an Scientabilität.

    P.S. zur Akkupunktur: Ich hab Edzard Ernst dazu in seinem letzten Buch anders gelesen. Er schien mir mehr oder weniger große Zweifel zu haben, ob da überhaupt ein Wirkmechanismus vorhanden ist, die Placebo-Kontrolle bei Akkupunktur ist aber halt schwierig.
    Aber es gab ja nach dem Buch noch weitere Studien. Hier wird Ernst zitiert und äußert sich so, dass die Effekte von Akkupunktur auf jeden Fall nicht klinisch signifikant sind und er reine Placebo-Effekte für Warscheinlich hält:
    http://scienceblogs.com/insolence/2012/09/12/can-we-finally-just-say-that-acupuncture-is-nothing-more-than-an-elaborate-placebo-can-we-2012-edition/

  7. Ich stimme dem Artikel auf breiter Basis zu. Interessant empfand ich die Tatsache, dass es wohl vereinzelte Studien gibt, die Homöopathie in ein gutes Licht stellen. Dies, so wie ich es verstehe, werde dann von den Vertretern der Homöopathie missbraucht. Nun verstehe ich es allerdings auch so, dass eine Fachdebatte klären würde, dass diese Einzelnachweise wertlos im großen Ganzen seien. Die Schlussfolgerung des Interviews nun aber bestimmte Verfahren die mit unseren „objektiven“ Werten nicht übereinstimmen, halte ich außerhalb unserer skeptischen Grundhaltung. Der Artikel macht glauben, dass wenn wir die Naturgesetze als objektiv unausweisbar hielten (so wie etwa die euklidische Geometrie, oder meinetwegen Phänomene wie „Kraft“), dann in purer Subjektivität und im Geisterglauben verkommen würden. Für die Pragmatiker allerdings, die sich doch gleich auch immer als Skeptiker verstehen heißt es, nur weil wir letztgültig objektive Maßstäbe ablehnen, ist relatives Wissen nicht unmöglich. Es fehlt zwar letzte Sicherheit aber relativ zu Erreichten lassen sich Beschreibungen anfertigen. Ich nehme ein simples Beispiel, um einfach analogisch zu demonstrieren, was ich meine. Schach: Wir spielen verschiedene Eröffnungssysteme. Momentan können wir allerdings nicht beurteilen, welche von den gegenwärtig akzeptierten Eröffnungsystemen näher an einer endgültigen Wahrheit näher dran ist, das heißt, welches System notwendig zum Sieg von Weiß oder Schwarz führt. Es kann sein, dass alle Eröffnungssysteme, die wir momentan spielen, gänzlich falsch sind. Dennoch bewehren sich Schacheröffnung nach statistischen Kriterien und gleichwohl nicht letztgültig objektiv akzeptieren wir dies als Wissen (als vorläufiges und stetig revidierbares Wissen). Es wäre nun vollkommen falsch neue Eröffnungsideen auszuschließen, weil sie mit den von uns (angeblich „objektiven“) Gesetzen des Schachs nicht übereinstimmen würden.

    Ähnliches gilt für all das, was wir als Wissen bezeichnen. Gesetze sind Fallbeschreibungen, die auf Induktionen beruhen. Daher verstehe ich nicht ganz, wie wir die normativen Kriterien einer positivistisch verstandenen Wissenschaft (wobei viele Physikerkreise, die ich kenne den Positivismus nicht notwendig vertreten) rechtfertigen können. Selbst der Artikel wird nicht müde zu betonen, das Naturgesetze nicht empirisch deduktiv bewiesen werden können. Sie werden nach den Möglichkeiten unseres endlichen Wissens induktiv abgeleitet. Ein reduktionistischer Positivismus zumindest wäre nicht mehr skeptisch und es klingt für mich eher so, dass die Errungenschaften unserer pragmatischen Wissenschaft zugunsten eines „naiven“ Materialismus aufgegeben werden sollen. Die Entscheidung jedenfalls generell keine Studien zur Homöopathie durchzuführen (obwohl ja mittlerweile nun schon zur Genüge diese Experimente gemacht wurden), ja das niemals welche hätten durchgeführt werden sollen, erscheint mir zunächst suspekt und ich habe die Argumentation nicht verstanden. Offenbar setzt der Autor wenig skeptisch unsere induktiv abgeleiteten Naturgesetzmäßigkeiten als ewig gültige Gesetze. An die Stelle eines Geisterglaubens würde damit nur ein anderer Glauben treten, der wenngleich doch wenigstens auf Induktionen gewonnen und an unserem gegenwärtigen endlichen Wissen gewonnen, eben auch unsicher wäre.

    Der Grund warum ich nicht an Homöopathie glaube, sind die zahllosen Diskussionen der Studien, auch in diesem Forum. Mir erscheint es nicht richtig, auf eine Medizin zu vertrauen, die sich an den Standards unseres gegenwärtigen Wissens nicht messen kann.

    Womöglich verstehe ich den Artikel nicht richtig, aber glauben sie wirklich, dass eine Nichtdurchführung von Studien dazu führen würde, dass Homöopathen nicht mehr an Homöopathie glauben? Stattdessen sollen wir die Welt so darstellen als wüssten wir ihre objektiven Gesetze? Ich versuche es nachzuvollziehen. Doch ganz ehrlich wenn jemand valide Studien durchführt, zu einem Mittel, dass sich mit gegenwärtiger Physik oder Medizin nicht vereinbaren lässt, dieses Mittel sich aber durch die Studien als wirksam erweist, dann müssen wir unsere vorläufig formulierten (angeblich objektiven) Naturgesetze ändern und ich dachte dies wäre der Gang unserer bisherigen Wissenschaften gewesen.

    Vielleicht lese ich die Ablehnung von Studien zu absolut hier und verstehe aus dem Artikel nicht ganz nach welchen Kriterien wir potentielle Neuerungen ausschließen wollen.

    Norman Schultz

  8. aber solche albernen leute die meinen solche motoren gibt es, rennen doch zuhauf rum. und „ja“ da braucht man nicht zu schauen ob die laufen.
    erstaunlicherweise waren die damligen wirklichen erfinder zb otto so normal(auf dem boden der tatsachen), daß sie so etwas nie behauptet hätten.
    und „nein“ auch wenn ein ernst meint daß an der piekserei irgendwas dran sein könnte(man beachte die eigentlich sinnlose formulierung)
    ist das für mich keine tatsache sondern auch nur glaube,
    vor allem halte ich die rumpiekerei mit den nadeln für gefährlicher als den eventuellen nutzen (da ja eindeutig feststeht, daß es völlig egal ist wohin man piekt, hauptsache man piekt) bei einer verwandten haben sie damals bei der studie ne ganze weile gepiekt, völlig ohne wirkung.
    (es muß richtig wehtun, so ähnlich wie bittere pillen besser wirken als gut schmeckende)
    mfg. diabetiker

  9. Kürzlich erfuhr ich von einem Bekannten, dass er sich am Fuß verletzt hatte und er sich deshalb am Wochenende in einem Kölner Krankenhaus versorgen ließ. Obwohl dieser Vorfall schon Wochen zurückliegt, wunderte sich mein Bekannter, wieso sich die Wunde am Fuß nicht verbesserte, sondern eher schlimmer wurde. Als ich mir sein vom Krankenhaus erhaltenes „Medikament“ näher anschaute, war ich geschockt und konnte es nicht glauben: Das Krankenhaus hatte ihm laut seiner Aussage ein Mittel der Homöopathie mitgegeben.

    Als ihm seine Hausärztin dann ein echtes Medikament verschrieb, heilte seine Wunde innerhalb weniger Tage.

    Bei dem erwähnten Krankenhaus handelt es sich übrigens um das Antonius-Krankenhaus in Köln-Bayenthal, welches schon seit Jahren einen sehr schlechten Ruf hat…

  10. Bei der Frage zur „Scientabilität“ wurden mehrere Stichworte erwähnt.

    Dazu zum weiterlesen:

    World Skeptics Congress: http://www.worldskeptics.org/program

    Von Johannes Köberlings Vortrag ist leider nur der Titel vorhanden.

    Von Harriet Halls Vortrag gibt es zusätzlich die Ankündigung: http://www.worldskeptics.org/home/7-abstracts/28-complementary-and-alternative-medicine-cam-fairy-tale-science-and-placebo-medicine

    Und das ganze noch als Video: (30 Min. Vortrag, 10 Min. Fragen) http://www.youtube.com/watch?v=XHkHB1i0Ss0

    Und der ganze Vortrag ist Werbung für die neu eingeführte Unterscheidung zwischen „Evidence based Medicine“ — EbM — und „Science based Medicine“ — SbM. Und ihrem gleichnamigen Blog: http://www.sciencebasedmedicine.org/index.php/about-science-based-medicine/

  11. @ Ralf: Das sind natürlich krasse Erfahrungen. Ich habe bisher in meiner Heimatstadt München recht gute Erfahrungen mit den Apotheken gemacht. Es wurden mir selten Sachen angedreht und wenn ich nicht will, wurde nicht mit mir diskutiert.

    Ich finde es eine absolute Frechheit von der Apotheke, wie mit Dir umgegangen wurde. An Deiner Stelle hätte ich auch mal höhere Stellen kontaktiert: Eine Apothekerin hat weder das Recht, ein bestimmtes Mittel zu empfehlen bzw. aufzudrängen noch hat sie das Recht, den Kunden zu etwas zu überreden. Dass sie die Zeit mir Dir hinterher als „Verschwendung“ betitelt, ist die Krönung des Ganzen.

    Ich hoffe, dass Du jetzt eine andere Apotheke gefunden hast.

    Viele Grüße
    Julia

  12. Danke für dieses Interview!
    Chr. Weymayr und N. Heißmann haben exakt den Nerv getroffen.
    Den Begriff „scientabel“ werde ich fortan verwenden!

    @adromir
    Scientabel hin oder her ist egal!
    Ihr Vergleich hinkt fundamental!
    Bislang fehlt der Homöopathie der echte Wirkungsanchweis

    Und wenn jemand behauptet,ein Motor wird von Elfen angetrieben, brauchen wir das nicht untersuchen. Und wenn wir es untersuchen, wie zig-zig Perpetuum Mobiles in der Vergangenheit,so wurde immer noch die „geheime“ Energiequelle, mit der geschwindelt wurde, entlarvt.
    Heute werden keine Perpetuum mobiles mehr untersucht – zumindest nur höchst selten, aber im Internet werde diese wie Homöopathie gehandelt!
    Weil am Patentamt die Perpetuum-Mobile-Bastler immer gleich renitent werden, werden diese immer gleich von zwei Mitarbeitern hinauskomplimentiert.

    Nur mit der Homöopathie funktioniert es haslt nicht so einfach, weil man damit trotzdem gute Geschäfte machen kann.
    UNd zum Unterschied zum Perpetuum Mobile gibt es viel Kräfte, hier Ursachen, für die scheinbare Wirkung. Es ist, wie allegemein bekannt sein sollte, nicht nur die Placebowirkung allein sondern es beginnt bei Fehldiagnosen, vermuteten Erkrankungen, normaler Selbstheilung, den Auf und Ab chronisch rezidivierender Erkrankungen, der Erwartungshaltung der Patienten, der erwartungsvollen Beobachtung der bahndelnden Ärzte, den unzureichenden Studien, dem Unterschlagen negativer Studienergebnisse und endet beim Hörensagen und den Empfehlungen wohlmeinender Bekannter.
    Und die gemeinste und hinterhältigste und dennoch wohlmeinendste Empfehlung ist immer noch die Empfehlung in der Mütterrunde mit dem Bemerken: „Du kannst doch deinem Kinde diese völlig natürliche und nebenwirkungsfreie Medizin nicht vorenthalten. Du willst doch auch das Beste für dein Kind!!

  13. @Carrick:

    << Bei der Frage zur “Scientabilität” wurden mehrere Stichworte erwähnt.<< ... diw auch allesamt in dem Artikel selbst verlinkt sind und sich weitgehend mit Ihren Tipps "Zum Weiterlesen" decken bzw. darüber hinaus gehen.

  14. @Bernd Hader:
    Tatsächlich. Da seh ich das Toothfairyvideo. SbM allerdings nicht.

  15. Hallo und Guten Tag,

    also ich lehne weder dei Homöopathie noch die Schulmedizin ab, den ich denke das jedes sein Anwendungsbereich hat.
    Zum Beispiel, wenn ich auf dem Weg bin eine Erkältung zu bekommen oder generell im Winter dann kann ich mit natürlichen und Pflanzlichen Mitteln aus der Homöopathie etwas tun damit meine Abwehrkräfte stark sind und ich die Erkältung nicht bekomme. Wenn ich aber erst einmal eine Grippe / Infekt habe, dann hilft bei der bekämpfung Viren / Bakterien nur die Schulmedizin mit Antibiotika.

    Solche Fälle gibt es noch viele … daher Beides hat seine Anwendungsgebiete und es wäre gut wenn beide Fachbereiche nicht so sehr damit beschäftigt wären, immer nur den Fehler im Anderen zu finden und zu sagen, dass der Andere böse ist, sondern zusammen zuarbeiten und sich zu ergänzen.

    Gruß Hella

  16. @Hallo Hella,

    Homöopathie ist weder etwas „Natürliches“ noch etwas „Pflanzliches“ – das ist einer der großen Irrtümer, über die auch homöopathische Ärzte sehr ungern aufklären.

    Homöopathie stärkt auch keine Abwehrkräfte, sondern folgt dem Credo, „Ähnliches mit Ähnlichem“ kurieren zu wollen.

    http://www.gwup.org/infos/themen/646-homoeopathie

    Eine Liste der Inhaltsstoffe finden Sie z.B. hier:

    http://www.gwup.org/images/stories/pdf/themen/inhaltsstoffe_homoeopathie.pdf

  17. @Carrick:

    Stimmt, danke.

  18. man könnte ja sagen, jedem Tierchen sein Plesierchen, bedenklich ist aber die von Ch. Weyrmeier beschriebene Aufweichung von wissenschaftlichen Kriterien.
    Wissenschaft ist nicht demokratisch, nach dem Motto: Och,ich finde das hilft, und meine Meinung ist ja auch wichtig, andere haben eben eine andere Meinung, auch gut, aber das stört mich nicht – schließlicvh gibt es ja so manches zwischen Himmel und Erde…… und das ist auch uraltes Wissen…
    In Diskussionen ist zu bemerken, dass Wissenschaftlichkeit keinen besonmderen Stellenwert zu haben scheint, eine Gleichsetzung zu geschehen scheint, Wissenschaft, Chemie (nicht gute Natur), Pharmaindustire (unmoralisch), alles lobbygesteuert, also nicht in meinem Interesse. Ich bin der kleine Mann/Frau, (oder: ich bin kritisch/aufgeklärt/wachsam) und will nicht dass man mit mir Schlitten fährt, also nehme ich die harmlose HP – da wird mit mir nicht (!) Schlitten gefahren (und das sind ja auch keine Millionenprofite, die damit gemcht werden).

  19. @E.Berndt:

    Das die Homöopathie aus mehreren (naturwissenschaftlichen) Gründen Unsinn ist, ist mehr sehr wohl bewusst, danke.

    Ich wollte nur darauf hinweisen, daß die Argumentation der Szientabilität dahingehend angreifbar ist, daß man sich auch hier immer noch auf das Rückzugsgefecht „Der wahre Wirkmechanismus ist halt noch nicht bekannt bzw. kann von der heutigen Wissenschaft nicht erklärt werden“ zurückziehen kann. Eben auch, weil ein postulierter Wirkmechanismus nicht mit dem realen Wirkmechanismus übereinstimmen muss.

    Es gibt viele Dinge, deren Wirkmechanismus erst falsch verstanden wurde und später erst der richtige erkannt wurde. Spontanes Beispiel ist da „Phlogiston“ für das was ich meine.

    Und wenn ich die Argumentation der Szientabilität nicht falsch verstanden habe, geht es doch gerade darum, daß man nach einem Wirkungsnachweis gar nicht erst suchen braucht, wenn sich der Wirkmechanismus nicht mit den etablierten Naturwissenschaften in Einklang gebracht werden kannn.

  20. Habt Ihr keine Angst, dass Ihr euch irgendwann mal totärgert? Denn die Homöopathie ist offensichtlich nicht tot zu kriegen. Sie wird Euch noch alle überleben – und das wisst ihr auch. Und obwohl der „Weltuntergang“, an den natürlich alle, die Euer Weltbild nicht teilen, fanatisch geglaubt haben (ironietag), nicht gekommen ist, wird Eure Welt untergehn, weil sie einfach ALLES zum Humbug erklärt, was noch nicht Teil der wissenschaftlichen Theoriengebäude IST. Aber Weltbilder und Theorien ändern sich – so wie sie es gerade massiv in der Astrophysik, Kosmologie und Planetologie tun. Niemand verlangt, jeden Blödsinn ernst zu nehmen. Aber weil etwas nicht mit „etablierten Naturwissenschaften“ überein gebracht werden kann, heißt das nicht, dass es nicht existiert – Beispiel Dunkle Materie/Energie/Strmung…

    Davor habt Ihr Angst, dass alles doch anders sein könnte und Eure gefühlte Überlegenheit als intellektuelle Speerspitze der aufgeklärten Gesellschaft sich in Wohlgefallen auflöst. Das ist eigentlich schade, denn gerade heute ist wissenschaftliche Prüfung diverser himmelschreiender Behauptungen dringend nötig und ich lese den ein oder anderen Artikel hier mit Vergnügen (Elenin ;).

    Schade eigentlich…

  21. @Grantodont:

    << Aber Weltbilder und Theorien ändern sich – so wie sie es gerade massiv in der Astrophysik, Kosmologie und Planetologie tun. << Ja und? Ich glaube, Sie verwechseln hier vielleicht zwei Sachen: a) Was immer die Quantenphysik (oder die Astrophysik oder ...) noch alles herausfinden wird - nichts davon wird dazu führen, dass Homöopathie (oder Astrologie oder ...) plötzlich funktioniert. Es geht bei Homöopathie, Astrologie und Co. nicht darum, dass wir etwas noch nicht wissen - sondern dass wir sehr gut wissen, dass und warum dieser Kram nicht funktioniert. Homöopathie z.B. hat nichts mit "Weltbildern" oder "Theorien" zu tun, die sich natürlich jederzeit ändern können. Aber Homöopathie widerspricht bestens belegten und bewährten Naturgesetzen, das ist schon etwas anderes als eine "Theorie". b) Homöopathie ist keine Wissenschaft, sondern basiert bis heute nahezu unverändert auf dem autoritären Konstrukt ihres Erfinders Hahnemann. Es sind die Homöopathen und Co., die sich jedem wissenschaftlichen Fortschritt und jeder neuen Erkenntnis standhaft verweigern - nicht die Skeptiker. Es sind Homöopathen, die bis heute an "geistartige Kräfte" etc. glauben und an einem medizinischen Weltbild festhalten, dass vor etwa 200 Jahren schon überholt war. << Und obwohl der "Weltuntergang", an den natürlich alle, die Euer Weltbild nicht teilen, fanatisch geglaubt haben (ironietag)<< Ich würde gerne verstehen, was Ihre "Ironie" hier soll? Nur sehr wenige Leute haben an den Weltuntergang geglaubt - aber diese (und mehr noch deren Umfeld) haben nach Informationen und sachlicher Aufklärung gesucht. Deshalb haben wir uns mit dem Thema beschäftigt, oder denken Sie ernsthaft, das hätte mir riesigen Spaß gemacht, meine Zeit mit diesem Unsinn zu vertun? << Aber weil etwas nicht mit “etablierten Naturwissenschaften” überein gebracht werden kann, heißt das nicht, dass es nicht existiert – Beispiel Dunkle Materie/Energie/Strömung. << Bitte lesen Sie das hier: http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/11/09/ist-wissenschaft-dogmatisch/

  22. @ Grantodont
    Wieso glauben Sie, dass es uns nicht freuen würde, wenn einen Wirksamkeit der Homöopathie belegbar wäre?

    Die Medizin entwickelt sich, im Gegensatz zu traditionellen Systemen wie der Hahnemanns kontinuierlich weiter, jeder neue funktionierende Ansatz wird integriert. Nur sollte man sich von Unsinn trennen können, wie es ja auch bei Aderlass und Amuletten recht gut geklappt hat.

    Um es mit Vince Ebert zu sagen: wenn kein Bier im Kühlschrank ist, hilft es auch nicht, wen man 50mal nachsieht…

  23. nein wir haben keine angst, weshalb und wovor !
    und natürlich wird sich der glaube an das homöopatiegeschwurbel irgendwan
    mal verlaufen, wie sich in den letzten jahrtausenden sinnloses von
    „allmächtig“ zu schwachsinn verlaufen hat, wer hätte zur hochzeit der inquisition geglaubt daß der irrsinn aufhört ?
    was ist davon übrig geblieben ? ein alter mann in einem seltsamen kostüm,
    der von der mehrneit nicht für voll genomen wird.
    ich bin erst für einen neuen studienbeginn für homöopatie,
    wenn irgendein homöo egal ob verfechter oder hersteller.
    von unbeschilderten glaubuliflaschen ab c20 nachweisen kann „was“
    drin ist (außer natürlich das trägermaterial).
    mit was drin, natürlich der wirkstoff, nicht fremdsubstanzen aus dem verdünnungsmittel, oder weichmacher aus der platikflasche.
    mfg. diabetiker

  24. @Grantodont

    Ihr Worte: „Davor habt Ihr Angst, dass alles doch anders sein könnte und Eure gefühlte Überlegenheit als intellektuelle Speerspitze der aufgeklärten Gesellschaft sich in Wohlgefallen auflöst.“

    In einer ähnlichen Diskussion warf mir mal jemand mit ähnlichem Tenor, diese überaus dämliche Bonmot zum Frass vor, dass behauptet, unser derzeitiges Wissen sei doch nur der Irrtum von Morgen.

    Ich habe daraufhin gefragt, ob er tatsächlich der Meinung sei, dass sich in zwanzig, dreissig oder fünfzig Jahren herausstellen wird, dass beispielsweise die Silberlinge, die derzeit in CD- oder DVD-Playern für Wohlklänge sorgen, überhaupt nicht funktionieren, keine digitalisierten Informationen speichern, und wir eigentlich keine Musik gehört haben.

    Die Diskussion war damit beendet.

    Was ich damit sagen will: Es gibt halt Erkenntnisse, die auch bei der Erweiterung unseres Horizonts ihre Bedeutung nicht verlieren. Das gilt im positiven wie auch im negativen Sinne.

    Kein Erweiterung des Wissen wir jemals die eindeutigen Irrtümer der Homöopathie in ihr Gegenteil umkehren. Und schlußendlich: würde die Homöopathie funktionieren, würde wir das auch ohne belastbares Erklärungsmodell empirisch nachweisen können.

    Die Hoffnung auf zukünftige Erklärungen, ist, im Zusammenhang mit der Homöopathie, tatsächlich nicht mehr, als eine im höchsten Grade infantile Realitätsverweigerung.

  25. @Grantodont
    Der große Vorteil der Naturwissenschaften ist, daß sie nicht „dogmatisch“ sind; Glaubenssysteme sind im Allgemeinen auf „Subjektivität“ und „Dogmen“ aufgebaut.
    Auch Theorien wie z.B. die „Relativitätstheorie“ sind keine Dogmen, deshalb müßen sich solche Theorien immer in „beweisen“.
    Und wenn Sie schreiben, daß sich zur Zeit sehr viel in den wissenschaftlichen Theorien ändert, dann ist das doch ein Zeichen, daß sie funktioniert, denn Stillstand ist Rückschritt…und die Homöopathie ist Stillstand.

  26. @Grantodont

    …mit dem Unterschied dass die Menschen die sich mit „…Beispiel Dunkle Materie/Energie/Strmung…“ beschäftigen, nicht komplett im Dunklen nach schwarzen Katzen suchen, sondern ihre Annahmen und Theorien auf ziemlich soliden mathematischen und physikalischen Fundament aufbauen. ob sie nun falsch oder richtig liegen werden Experimente und Beobachtungen entscheiden nicht aber bloße, gebetsmühlenartig wiederholte Behauptungen.

  27. Ad Scientability:
    Muss das Bewerten von ungeklärten Verfahren als „non-scientable“ nicht als überheblich empfunden werden?
    Mir fällt hier etwas ein aus der täglichen Praxis nuklearmedizinischer Labore:

    Der EIA oder ELISA-Test.
    Wenn man einen ELISA-Test (Enzyme-linked Immunoadsorbent assay) oberflächlich beschreibt, sieht es so aus, als würde man in ein Gefäß mehrmals etwas hineinschütten und nach einiger Zeit wieder vollständig ausleeren. Was sollte das bringen?

    Erst wenn man entdeckt hat, dass Proteine gerne an Kunststoff adsorbieren (die Gefäß-Wand muss Kunststoff sein!), bekommt der Vorgang einen Sinn:
    Man ‚beschichtet‘ das Kunststoffgefäß mit einem (bekannten) Antigen, das sich an die Wand anklebt. Danach deckt man den Rest der Gefäßwand mit neutralen Proteinen ab. Dann bindet man die zu messenden Antikörper an diese Antigene (d.h. man bringt in das Gefäß etwa das Blut des (menschlichen) Patienten ein), und zuletzt bindet man an diese menschlichen Antikörper tierische anti-human Antikörper, die schon vorher durch ein Enzym messbar gemacht wurden. Das ist tägliche Praxis zum messen der Konzentration von Antikörpern oder Hormonen oder anderen Stoffen, die in extrem geringen Konzentrationen im Blut auftreten. – Immerhin war der Vorgänger des ELISA (der RIA – RadioImmunoAssay) einen Nobelpreis wert!

    Genauere Beschreibung: http://www.youtube.com/watch?v=ECjGF1qMx6w
    Schematische Beschreibung (eines leicht modifizierten kommerziellen Verfahrens): http://www.youtube.com/watch?v=RRbuz3VQ100

    Worauf will ich hinaus? Solange man die Adsorptions-Fähikeit von Proteinen an Kunststoff-Gefäßwänden nicht bemerkt hat, würde man die RIA/EIA/ELISA-Verfahren als ’non-scientable‘ bewerten, oder?

  28. einfache antwort : nein !

    wenn du dich ein ganz wenig mit der homöo verdünnung beschäftigt hättest,
    hättest du den gravierenden unterschied bemerkt.

    2. auch ein nobelpreis muß nicht automatisch den befund „adeln“

    denke mal an den mit dem vitamin b, beriberi, und dem ungeschälten reis, da wurde ein nobelpreis für einen fehlschluß vergeben. (wurde sehr wahrscheinlich sogar kurz vorher vom zu ehrenden bemerkt, denn er ist nicht zur verleihung erschienen.)

    den richtigen schluß hatte ca 30jahre vorher ein japanischer admiral gezogen, und den auslöser der beriberi -aflatoxinvergiftung durch verdorbenen reis-, gefunden.
    mfg. diabetiker

  29. Diabetiker, du solltest diese Erkenntnis schnellstmöglich in der Fachpresse veröffentlichen, wird doch auch im Jahr 2012 (83 Jahre nach dem fehlschlüsslich vergebenen Nobelpreis) immer noch davon ausgegangen, dass Beriberi durch einen Thiaminmangel hervorgerufen wird, und dementsprechend mit Thiamingabe behandelt!

  30. „dass Ärzte ihren Praxisbesuchern auch mal sagen, dass sie gar nichts brauchen. Damit würde der Patient Vertrauen in den eigenen Körper gewinnen, und das könnte positiver und befriedigender sein, als einer Pille zu vertrauen, die von außen zugeführt wird.“
    .
    Sicher. Aber damit ist kein Geld zu verdienen. Und nur darum geht’s nun mal (leider) in unserer Gesellschaft. Und darum geht’s auch all diesen Quacksalbern. Wenn dann noch der GLAUBE dazu kommmt, dann haben wir was? Richtig: Scientologie, Homöopathie, etc.

  31. @vicky, weshalb ?

    –Ramsay Tainsh, letzter in Beriberi and Mycotoxicosis: An historical account, von Ramsay Tainsh, International Journal of Environmental Studies, Volume 19, Issue 3 & 4 September 1982, Seiten 205 – 207, dies aber im Widerspruch zur medizinischen Fachliteratur zum Thema.–

    und nur weil er sich im widerspruch zu „experten“ befindet muß er nicht falsch liegen.

    1. „experten“ haben über 100 jahre magengeschwüre falsch behandelt.
    (nur als beispiel)

    2. heute spielt beriberi kaum noch eine rolle in den damaligen hauptgebieten, „obwohl“ dort immer noch der reis wie früher geschält und poliert verzehrt wird. (oder hilft es daß hier bei uns der volkornwahn sich auslebt ?)

    3. ja, niacin, bzw seine vorstufe werden zur therapie von nervenschäden benutzt, trotzdem ist die nutzenanalyse so schwach daß patienten sie selbst bezahlen müssen.
    ich kenne einige die das geschluckt /als infusion, sich geleistet haben,(wegen pnp) der erfolg für die schmerzen war sehr mager(da nicht als alleinmittel), für die geldbörse enorm(im abnehmen) – für die hersteller / vertreiber sehr profitabel.)

    4. vergleiche einfach mal wie verschieden die tagesdosenempfehlungen für vitamine so sind –> sie unterscheiden sich um 1000% und mehr.
    sehr wahrscheinlich werden sie gewürfelt.(in d sind sie natürlich am höchsten)

    mfg. diabetiker

  32. @diabetiker:
    weshalb habe ich gesagt: weil die momentane Behandlungsstrategie dann ja falsch ist.
    1982 ist jetzt immerhin auch schon 30 Jahre her, und ja:nur weil sich jemand im Widerspruch zur bis dahin vorherrschenden Meinung befindet muss er natürlich nicht falsch liegen; er muss aber auch nicht richtig liegen. Deine Literaturangabe ist übrigens falsch (ich vermute mal, dass Du sie irgendwo kopiert und hier eingefügt hast).
    Wenn Du belegen willst, dass ein Nobelpreis im Prinzip gar nichts bedeutet solltest Du vielleich einen Fall ausgraben, in dem der Preisträger nachweislich falsch gelegen hat, nicht einen, der nach derzeitigem Wissen korrekt ist, obwohl ein anderer das bestreitet (das glaube ich Dir jetzt einfach mal so).

    @Christian Haselberger:
    Ich stimme Dir vollkommen zu – „aus Prinzip“ zu sagen, dass etwas nicht überprüft werden sollte weil die angebliche „Wirkweise“ nicht stimmen kann ist nicht der richtige Weg, auch wenn ich verstehen kann, dass einen die Debatte um die Homöopathie nervt (geht mir genauso).

  33. @ Vicky
    „Wenn Du belegen willst, dass ein Nobelpreis im Prinzip gar nichts bedeutet solltest Du vielleich einen Fall ausgraben, in dem der Preisträger nachweislich falsch gelegen hat, nicht einen, der nach derzeitigem Wissen korrekt ist, obwohl ein anderer das bestreitet (das glaube ich Dir jetzt einfach mal so).“

    Ein tolle Aussage. Bravo, Vicky!

  34. Christian Weymayr behauptet, „dass alle klinischen Studien zur Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel irrelevant sind“, wo doch das Credo der Skeptiker ist, dass allein die Prüfung entscheidet, was Wissenschaft ist und was Pseudowissenschaft oder Metaphysik. Als neues Abgrenzungskriterium schlägt er demgegenüber „Scientabilität“ vor. – Mit Neologismen hat bereits Martin Heidegger die Welt genervt. Aber es ist nicht nur die phantasievolle Wortwahl, die mich stört. Es ist die Absicht, die dahinter steckt.

    Nach Weymayrs Ansicht sind homöopathische Arzneimittel „nicht scientabel“. Er meint damit, dass eine Überprüfung der Wirksamkeit dieser Mittel entbehrlich ist, da das zu Prüfende den Naturgesetzen widerspricht und folglich ganz offensichtlich Quatsch ist.

    Die „gesicherte Erkenntnis“ – was immer das sein mag – scheidet nach dieser Ansicht in absoluter Weise Sinn von Unsinn. Für mich ist das ein Dogmatismus, der dem Skeptiker eigentlich fremd sein sollte. Schauen wir uns die Konsequenzen von Weymayrs Abgrenzungskriterium an einem uns allen wohlbekannten historischen Beispiel einmal an: Von der Antike bis in die Neuzeit galt das ptolemäische Weltbild als „gesicherte Erkenntnis“. Kopernikus‘ Hypothese war folglich „nicht scientabel“, eine Überprüfung entbehrlich. Gut, dass sich Galileo Galilei nicht daran gehalten hat.

    „Scientabilität“ als Abgrenzungskriterium verhindert, zu Ende gedacht, jeglichen wissenschaftlichen Fortschritt. Ich halte den Begriff bereits aus forschungslogischen Gründen für unhaltbar. Dabei ist mir klar, dass der Irrtum der hässliche Bruder der Erkenntnis ist. Prüfungen sind fehlerträchtig und es kann immer wieder einmal zur Bestätigung von Humbug kommen. Damit müssen wir leben.

    Die Einlassungen von Amardeo Sarma zum Thema leuchten mir ein. Er sieht „drei Prozesse, die für wissenschaftliches Vorgehen relevant sind: Aussagen und Behauptungen müssen erst einmal verstanden und auf ihre innere Konsistenz geprüft werden. Danach sollte zweitens geklärt werden, wie sich eine Aussage mit bestehendem, verlässlichem Wissen verhält. Das ist eine Plausibilitätsprüfung. Drittens sollte eine allgemeine Behauptung getestet oder ein bestimmtes Phänomen, zum Beispiel eine Spukbehauptung, recherchiert werden.“
    (http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2013/02/gwup-im-grewi-interview-wir-skeptiker.html)

    Der Skeptiker arbeitet mit Logik, wendet wissenschaftliche Erkenntnisse an, wohl wissend, dass auch diese kein endgültiges Wissen darstellen – und er prüft. Da ist nicht die Rede davon, dass man sich die Prüfung schenken kann, wenn etwas als nicht plausibel erscheint. Es existiert kein Filter, der das Untersuchenswerte vom –unwerten trennt.

    Der Skeptiker wird angreifbar, wenn er Dogmen verkündet und Selbstgewissheit ausstrahlt. Er sollte besser Widersprüche aufzeigen, Fragen aufwerfen und zum Selberdenken anregen. Das Finden von Antworten kann er dem Adressaten überlassen. Ein gebildeter Mensch wird sich schon selbst darüber klar werden, welchen Hypothesen er eher vertrauen will: denen der weithin akzeptierten Wissenschaft oder denen der Scharlatane und Beutelschneider.

    Wir sollten dort ansetzen, wo wir etwas bewirken können, bei der Jugend und in der Bildung. Kritisches Denken gehört auf den Lehrplan. Mathematik und empirische Wissenschaften müssen in der Gesellschaft wieder zu höherem Ansehen kommen. Demgegenüber hat es kaum Sinn, sich mit eingefleischten Anhängern einer Pseudowissenschaft herumzustreiten. Aus diesem Grunde halte ich jedes weitere Buch zur Homöopathie für vergebene Liebesmüh.

  35. @Till
    Ja, es ist so: Homöopathie ist „nicht scientabel“ und dafür haben Sie den langen Post gesendet…

    freuen Sie sich doch, daß Homöopathie sich nicht messen muß, mit lang erprobten Medikamente, sondern ein „esoterisches“ Eigenleben führen kann…

    Geld kann man auch damit machen…siehe die aktuelle Entwicklung der Alternativ-Medizin…

    also, bitte keine mehr so langen Texte zur „Homöopathie“, ich muss gestehen, dass ich nur das erste Drittel gelesen habe…Gute Nacht ;-)

  36. Jetzt hab‘ ich doch alles gelesen…das war tricky und ich bin in das offene Messer gerannt…auch der letzte Satz: „Aus diesem Grunde halte ich jedes weiter Buch zur Homöopathie für vergebene Liebesmüh“…hat mich auf die „Falsche Fährte“ gebracht…

    Wir sollten dort ansetzen, wo wir etwas bewirken können, bei der Jugend und in der Bildung. Kritisches Denken gehört auf den Lehrplan. Mathematik und empirische Wissenschaften müssen in der Gesellschaft wieder zu höherem Ansehen kommen.

    Voll unterschreib‘, ey ;-)
    Ich glaube, ich muß mit Lesen anfangen ;-) Aber manchmal ist mir etwas zu lang…ich liebe das Kurze und Knackige…dessen ich mich auch bemühe ;-)

  37. @ Ralf
    „…also, bitte keine mehr so langen Texte zur “Homöopathie”, ich muss gestehen, dass ich nur das erste Drittel gelesen habe…Gute Nacht ;-)“

    Tipp:
    Ralf, lesen Sie die Kommentare doch bitte nicht nach einem langen schweren Tag kurz vor dem Zubettgehen, sondern tagsüber.
    Dann klappt´s auch mit längeren Texten;-)

    Wenn sehr lange Kommentare Sinn machen und viel Interessantes vermitteln, dürften sie aus meiner Sicht auch „lang“ sein…

  38. @ till

    Ich habe den Begriff „Scientabilität“ vorgeschlagen, weil es manchmal praktisch ist, einen Namen für etwas zu haben.

    Natürlich muss die Prüfung entscheiden, ob etwas wirkt. Ich fordere allerdings, dass die Art der Prüfung der Art der Behauptung angemessen sein muss. So heißt es im Methodenpapier des IQWiG, dass für dramatische Effekte klinische Studien unnötig sind, für die üblichen medizinischen Fragen sind klinische Studien notwendig, und ich ergänze:

    Für angebliche Effekte, die Naturgesetze über den Haufen werfen, sind klinische Studien irrelevant.

    Man braucht für sie eine Prüfmethode, die ähnlich fehlerrobust ist wie die gesicherte Erkenntnis (weil theoretisch plausibel und praktisch bislang widerspruchsfrei), die der angebliche Effekt in Frage stellt. Eine klinische Studie ist dagegen durchaus fehleranfällig.

    Ich nenne es das EbM-Paradoxon, dass man sich einerseits der Fehlanfälligkeit klinischer Studien bewusst ist, und sie andererseits für aussagekräftig genug hält, um Naturgesetze zu bestätigen oder zu widerlegen.

    Ich sage also nicht, dass die Überprüfung der Wirksamkeit homöopathischer Arzneien entbehrlich ist, sondern dass klinische Studien dafür ebenso wenig geeignet sind, wie eine handelsübliche Stoppuhr zur Überprüfung der Lichtgeschwindigkeit, oder eine Fotografie zur Überprüfung der Existenz von Einhörnern.

    Eine verbreitete These ist noch keine gesicherte Erkenntnis.

    Aber wenn noch niemals etwas Geistartiges nachgewiesen wurde, und wenn so etwas wie eine geistartige Heilkraft auch den Gesetzen der Physik und Chemie widerspricht, sehe ich es eine gesicherte Erkenntnis an, dass es solche Heilkräfte nicht gibt. Auch das mag in Ihren Augen ebenso sehr nur eine These sein wie die Behauptung, dass Sie gerade in einen Computermonitor schauen, aber das sind Gedankenspiele und theoretische Überlegungen, die mit der sehr konkreten Frage, ob Kochsalz C30 im realen Leben Haarausfall stoppen kann, nichts zu tun haben.

    Dass mein Buch vergebene Liebesmüh ist, stimmt natürlich.

    Grüße
    Christian Weymayr

  39. @Christian Weymayr:

    Dass EbM-Prüfmethoden vergleichsweise unscharf sind, gehört zum Geschäft; das trifft aber nicht ganz den Punkt.

    Es geht um das Objekt der Prüfung, nämlich um die von der Homöopathie behaupteten messbaren Zusammenhänge einerseits (Heilwirkung durch Globulikonsum) und um Modellvorstellungen von den Wirkmechanismen andererseits (geistartige Heilkraft).

    Wenn Modellvorstellungen („Geistartiges“) über den Haufen geworfen werden – und genau die sind wohl das Ziel des Angriffs seitens der etablierten Wissenschaft –, kann dennoch das Erkenntnissystem (die „Theorie“) überstehen. Im Rahmen der etablierten Physik hat beispielsweise die Überwindung der Ätherhypothese dem Kern der elektromagnetischen Theorie nicht geschadet. Eine Debatte über Geistartiges finde ich nicht übermäßig interessant.

    Das Hauptargument gegen die Homöopathie ist für mich, dass sie ihre Wirksamkeit eben NICHT PRÜFT und dass sie sich deshalb auch nicht entwickeln kann, selbst wenn prinzipiell die Möglichkeit dazu bestünde. Angesichts der Scheu vor Prüfungen sehe ich diese Möglichkeit jedoch nicht.

    Die Homöopathie ist zu einem Glaubenssystem geworden, fernab jeder Wissenschaft. Sie ist unfruchtbar.

  40. @ till

    Ihrem letzten Satz stimme ich zu. Ihrem vorletzten nur eingeschränkt, denn Homöopathie war von jeher ein Glaubenssystem, und sie ist in der Wissenschaft stärker verankert denn je.

    Bezeichnend finde ich allerdings auch, dass der ganz normale Otto-Normal-Homöopath das Verfahren nicht überprüft, obwohl es ganz einfach wäre. Man nehme verdeckt eine von zwei stark unterschiedlich „wirkenden“ Substanzen und versuche anhand der Symptome herauszufinden, welche man genommen hat. Wenn die Trefferquote dauerhaft von 50% abweicht, kann man schon mal bei der GWUP vorsprechen, und sich für die 1 Mio Euro Preisgeld vormerken lassen.

    Mag sein, dass es noch Alternativ-Erklärungen zu den geistartigen Kräften für die Wirkung homöopathischer Arzneien gibt. Allerdings bleibt die Behauptung bestehen, dass Substanzen in physiologisch unwirksamen Konzentrationen wirken sollen. Diese Behauptung, egal mit welcher Theorie man sie zu erklären versucht, widerspricht Erkenntnissen, die so gesichert sind, dass klinische Studien sie nicht erschüttern können.

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