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Weltuntergang 2012: Letzte Briefe, die wir gestern fast abgeschickt hätten

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Gestern war Weltuntergang. Mal wieder. In einem schwachen Moment, als unsere Skepsis kurz nicht stark genug war, haben wir ein paar letzte Briefe formuliert. Abgeschickt haben wir sie dann doch nicht – aus aktuellem Anlass …

Heil euch, Anunnaki! Wir begrüßen unsere neuen Herrscher vom Planeten Nibiru! Seid uns willkommen, edle Tyrannen, und fühlt euch ganz wie zuhause bei uns. Terra ist mancherorts zwar schon etwas abgewohnt (Mietnomaden, Studenten-WGs – ach, ihr wisst schon), aber mit eurer Hochtechnologie kriegt ihr den neuen Anstrich bestimmt schnell wieder hin. Wir unterwerfen uns daher freudig eurer interstellaren Diktatur – wohl ahnend, dass es ja auch schlimmer hätte werden können. Stichwort Xenu. Oder Tom Cruise.

PS: Das SKEPTIKER-Abo gibt’s ab 24 Euro pro Jahr. Auch für Echsenmenschen!

PPS: Falls ihr euch fragt: Ja, Homöopath schmeckt wirklich wie Hühnchen.

Gabriel Metsu: Man Writing a Letter (Quelle: Wikipedia).

Lieber Herr Broers, Sie hatten ja Recht! Gleich heute Morgen beim Aufstehen, als das erste zarte Licht des Synchronisationsstrahls aus dem Mittelpunkt der Galaxie in unsere Schlafstube schimmerte, fiel es uns wie Schuppen von den Augen: Mensch, der Broers, der ist eine besonders helle Leuchte! Und weil alles so passiert ist, wie Sie es herbeigeschwurbelt vorausgesehen haben, verleihen wir Ihnen gleich noch hier und jetzt diesen Doktortitel: [ Dr. ] Den können Sie ausdrucken, ausschneiden und auf Ihre Visitenkarte kleben. Endlich wieder!

Chapeau, ihr Seelenfänger, Bunkerverkäufer und Survival-Pakete-Schnürer: Die Welt ist fort, und nur eure Kundschaft hat überlebt! Ärmer zwar als zuvor, aber im Schein des Notstromaggregats mit einem triumphierenden Lächeln auf den Lippen. Wir fragen uns nur: Was macht ihr jetzt nach dem Weltuntergang mit all dem Geld, das man euch für eure Ratgeber, Anti-Apokalypse-Apparaturen und Ufo-Tickets in den Luftschutzkeller gekippt hat? Gibt es eigentlich den Euro noch in der Post-Apokalpyse? Und warum wollte eigentlich keiner von euch um einen anständigen Betrag gegen uns darauf wetten, dass die Welt am 21. Dezember untergeht? Es hätte euch doch klar sein müssen, dass wir Skeptiker da nur verlieren können. Denkt drüber nach. Nächstes Mal.

Glück gehabt, ihr Stadtverwaltungen von Glastonbury und Bugarach! Man stelle sich vor, die Welt wäre heute nicht untergegangen: Dann müsstet ihr morgen aber ganz schön viel Müll wegräumen, den die ganzen Apokalpyse-Flüchtlinge beim Warten aufs Ufo in die Wiese geworfen haben. Und dann erst die vielen Hotelbetten, die neu überzogen werden müssten, wenn morgen dann alle Gäste schwer beleidigt wieder abgereist wären. Haben die eigentlich bezahlt, was sie aus der Minibar getrunken haben? Wäre ja eine Katastrophe, wenn nicht!

Frohes Neues Baktun, euch Maya-Nachfahren! Zum globalen Schlusstakt durftet ihr in bunten Kleidchen vor zerfallenen Pyramiden durch den Medienzirkus der Fernsehnationen tanzen, aber jetzt ist wieder gut mit eurem Ethno-Kram. In den nächsten 400 Jahren wird uns eure Kultur nämlich genauso wenig interessieren wie in den Jahrhunderten zuvor. Verstanden haben wir euren komischen Kalender sowieso nie. Aber wen wundert’s? Unsere fellbehangenen Vorfahren haben’s ja nicht einmal hingekriegt, für ihr eigenes Ragnarök auch nur einen groben Wochentag anzugeben. Nix für ungut also!

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