gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

Im Chevy zum Weltuntergang 2012

| 1 Kommentar

Offen gesagt kann ich die Kritik an Werbespots, die sich um den angeblichen Weltuntergang 2012 drehen (hier oder hier) nicht nachvollziehen – denn offenkundiger kann man diesen ganzen Quatsch doch kaum der Lächerlichkeit preisgeben.

Und das ist erst einmal rundum positiv zu sehen.

Mittlerweile gibt’s wieder einen neuen, diesmal für den Chevy Silverado:

The YouTube ID of XxFYYP8040A&feature=player_embedded is invalid.

Und, kaum zu glauben: Sogar einer der Ober-Spinner zieht sich aus dem Geschäft mit der Angst zurück: nämlich Harold Camping, meldet Spiegel-Online:

Der Weltuntergang ist nicht verschoben, er fällt aus. Zu dieser späten Erkenntnis kommt der US-Prediger Harold Camping. Der 90-jährige Apokalyptiker aus Kalifornien hatte jahrzehntelang vor dem Jüngsten Gericht gewarnt – und dieses auch terminiert.

Nun ruderte Camping zurück und gab sich prophezeiungsmüde: Er sehe keine neuen Hinweise auf ein baldiges Ende der Erdbevölkerung. Weiterhin würde er auch nicht mehr nach weiteren Zeichen für die Apokalypse Ausschau halten.

Laut seiner ursprünglichen Berechnung sollte die Welt bereits 1988 ihren Betrieb einstellen. Als es in dem Jahr nicht zu der erwarteten Katastrophe kam, gab er den 21. Mai 2011 als neue Endzeit an. Da dieses Datum ebenfalls ohne Armageddon verstrich, folgte der 21. Oktober des vergangenen Jahres als Ausweichtermin. Auch dieser Tag ging ohne ernsthaften Weltuntergang über die Bühne.

Campings treue Anhänger waren aufgrund der nicht eintreffenden Apokalypse am Boden zerstört. Viele hatten im Vorfeld des erwartenden Weltuntergangs nicht nur ihren Job gekündigt, sondern auch teilweise ihr gesamtes Vermögen dem US-Prediger gespendet. Der Kalifornier benutzte die zahlreichen Dollar-Millionen dazu, um auf mehr als 5000 Plakatwänden vor der vermeintlichen Katastrophe die US-Bevölkerung zu warnen.

Camping gestand auf seiner offiziellen Web-Seite ein, durch die Geschehnisse am 21. Mai Demut gelernt zu haben. „Wir müssen offen zugeben, dass wir keine neuen Hinweise auf das Ende der Welt haben“, teilte der 90-Jährige mit.

Auf diese Nachricht geben wir doch glatt ein kleines Gedicht aus, wiederum vom skeptischen Lyriker „Marabu“:

Ob Erde, Menschheit, Kosmos gar –
Die Welt, sie endet offenbar!
Damit es flugs mit allem Schluss,
nur folgendes passieren muss:

Es stirbt genau vor jenem Tage
der letzte Weise ohne Frage,
der dieses Werk von Anfang an
auswendig rezitieren kann.

Es mag für alle tröstlich sein:
Der Untergang tritt niemals ein
für jene, die sich jetzt beeilen
zu lernen diese weisen Zeilen.

Wenn Katastrophenleugner wagen
mit Wissenschaft zu hinterfragen,
daß dies zu lernen reicht zum Heil –
beweist doch mal das Gegenteil!

Marabu

Zum Weiterlesen:

  • Dr. Florian Freistetter: 2012 – Keine Panik, Leseprobe hier
  • Bernd Harder: 2012 – Leitfaden für Endzeitliebhaber. Herder-Verlag
  • Franz M. Wutekis: Die Boten der Nemesis: Katastrophen und die Lust auf Weltuntergänge. Gütersloher Verlagshaus 2012
  • Lars Fischinger: Die Akte 2012. Silberschnur-Verlag 2010

 

 

 

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.