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Glück und Unglück: Aberglauben-Ausstellung

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„Glücksbringer und Unheilsbanner“ ist der Titel einer Ausstellung, welche die Volkskundler und  GWUP-Mitglieder Dr. Stephan Bachter und Dr. Claudia Preis konzipiert haben.

Die Aberglauben-Schau ist noch bis zum 6. November in der Hammerschmiede Naichen (bei Burgau im Landkreis Günzburg) zu sehen.

In einer Presseaussendung des Museums heißt es:

Warum lesen so viele Menschen Horoskope? Was ist der Unterschied zwischen Amuletten und Talismanen? Weshalb trugen früher kleine Kinder häufig Korallenschmuck? Warum gelten geweihte Medaillen als besonders wirksam? Was ist ein Drudenfuß? Warum freut man sich über ein vierblättriges Kleeblatt? Kurz: Was bedeutet Magie im Alltag?

Die Ausstellung im Stockerhof Naichen widmet sich der Frage, warum und wie Menschen bis heute bei ihrer Suche nach Glück, Liebe und Reichtum und in ihrer Angst vor bösen Einflüssen auch zu magischen und aber­gläubischen Mitteln greifen: Gutes anziehen und Unheil abwehren gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen; sie bilden die Pole, zwischen denen sich magisches Denken und fromme Praktiken bewegen.“

Die Eröffnung fand stilecht am vergangenen Freitag, dem 13., statt. Auch die große Regionalzeitung Augsburger Allgemeine berichtete darüber:

Der Augsburger Volkskundler Stephan Bachter [zeigt darin], wie und warum Menschen seit jeher zu Mitteln der Magie und des Aberglaubens greifen. „Gutes anziehen und Unheil abwehren gehören zu den menschlichen Grundbedürfnissen“, erklärt Bachter, der die Ausstellungsstücke von einem Kollegen erworben hatte.

Daraus entwickelte er gemeinsam mit seiner Frau Claudia Preis eine interessante Schau magischer Einflüsse im menschlichen Alltag, die sich nach Bachter in der Esoterik und in Teilen der Homöopathie bis heute fortsetzen.“

Homöopathie und Magie? Allerdings.

Sogar im Wikipedia-Eintrag „Analogiezauber“ wird die Homöopathie entsprechend gewürdigt:

Ebenfalls benutzt die Homöopathie analog-magische Vorstellungen, in dem sie mit Pflanzen und Substanzen, die in ihrem Aussehen, ihrem Geschmack oder ihrer Korrespondenz zu astrologischen oder elementaren Eigenschaften einer Krankheit oder einem Organ entsprechen sollen, eben diese Krankheiten und Organe heilen will (similia similibus curentur – Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt).“

Wem das übertrieben erscheint, dem sei ein Blick auf das Marketing-Geschwurbel eines Anbieters von „Neuer Homöopathie“ empfohlen.

Heilen mit Zeichen“,

ist der Schwachfug überschrieben, der von „geometrischen Symbolen (z.B. Sinus, Striche, Ypsilon)“ halluziniert, die „wie Antennen wirken und die Selbstheilungskräfte anregen können“.

Ah ja.

Vielleicht sollte man solche White-Collar-Hexenbanner mal für das „Goldene Brett“ nominieren.

Zum Weiterlesen:

  • Und wieder ist … Freitag, der 13., GWUP-Blog am 13. Mai 2011
  • Aberglauben-Parcours in Hamburg, GWUP-Blog am 12. Mai 2011
  • Das „Goldene Brett“: Jetzt nominieren! Kritisch gedacht am 13. Mai 2011

Ein Kommentar

  1. Ist mir neu und dass obwohl ich mich sehr intensiv mit dem Thema Aberglaube befasse. Danke und Gruß Thorsten.

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