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„Schillerndes Dunkel “ – Die Gothic-Szene

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Aus aktuellem Anlass geben wir einfach mal eine Spiegel-Buchempfehlung ungefiltert weiter: „Schillerndes Dunkel“, ein „üppig ausgestatteter Prachtband“, der „Licht in die finstere Subkultur“ der Gothics bringt.

Der entscheidende Satz in der Rezension:

Im Gegensatz zu anderen Jugendbewegungen wie Mods, Punks und Rock’n’Roller, bei denen immer halbwegs klar war, worum es ihren Mitstreitern ging, blieben die Intentionen jener nebelig, die sich gern wie Gespenster schminken und kostümieren, sich für das Jenseits begeistern und auch mal über Friedhöfe spazieren. Für zusätzliche Irritationen sorgten immer wieder Geschichten über Anhänger der Gothic-Kultur, die sich angeblich für Faschismus und Satanismus begeistern.“

Genau das ist der Grund, weshalb sich auch Skeptiker in ihren Veröffentlichungen hin und wieder mit dieser Szene beschäftigen – und wenn es auch nur darum geht, die genannten Vorurteile kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu widerlegen. Seltsam, dass allein die Erwähnung der Gothics in diesem Zusammenhang schon für erregte Debatten sorgt, ohne dass die Diskussionsteilnehmer die entsprechenden Publikationen überhaupt gelesen haben. So dieser Tage geschehen bei Astrodicticum simplex und auch hier im GWUP-Blog.

Und klar werde ich mir „Schillerndes Dunkel“ zu Gemüte führen.

Zum Weiterlesen:

  • Geister, Gothics, Gabelbieger – 66 Antworten auf Fragwürdiges aus Esoterik und Okkultismus. Alibri-Verlag, Aschaffenburg 2005

5 Kommentare

  1. Hmm, die Gothic Bewegung scheint mir doch angereichert zu sein mit reaktionärer Ideologie und einem der Aufklärung feindlich gegenüberstehenden Romantizismus.

  2. Ohne das Buch jetzt gelesen zu haben:

    Mich wundert nicht, daß das Thema für Aufschreie sorgt.
    Als Teil der Gothicszene ist man jede Menge medialer Abhandlungen gewohnt, die auf teilweise absurdeste Art mit Klischees und Vorurteilen um sich werfen. Der Verdacht liegt also nahe, daß es mal wieder nur eines mehr ist.

  3. Bitte bitte! Niemand könnte aufgeklärter und weniger aufgeklärt sein als die Schwarzromantiker. Es zieht sich durch sämtliche Gesellschaftsschichten, Szenen und Nichtszenen. Esoterikfans, Homöopathieanhänger u.ä. gibt es immer und überall – genauso wie aufgeklärte, intelligente Menschen. Für jeden bedeutet das „Schwarz“ etwas anderes. Für den einen ist es der Touch viktorianische Verklärung, für den nächsten Cyberklamotte, für den Jungspund Coolness aber für sehr viele auch Nachdenklichkeit, Ruhe und Besinnlichkeit.
    Vielseitig- auch abseits des Romantizismus

  4. @ Verena

    „Für jeden bedeutet das Schwarz etwas anderes!“

    Das sehe ich anders – völlig anders. Ich halte Ihre Zeilen für gespielt naiv (um es mal freundlich auszudrücken).

    Glauben Sie das wirklich, was Sie geschrieben haben?

  5. …also…ich verstehe – so glaube ich – genau was Verena schrieb; und ich halte das für richtig. Es gibt etliche „Gothic-Fans“ aus allen Bildungs- und Altersschichten…für diese ist es eine Art „Ritterspiel“, eine Verkleidung, eine Maske. Am Wochenende mal ein „Vampir“ sein und den Alltag vergessen. Genauso wie einige Indianer oder Mittelalter „spielen“.
    Zu meiner Jugendzeit (liegt sehr lange zurück) gab es auch „Grufties“, die auf dem Friedhof Parties gefeiert haben (Kiffen, Sekt und das andere darf ich nicht nennen…;-)), aber das ist nicht mehr die „Gothic-Szene“ von heute.
    Kenn mich ein bissel aus, da ich Death-Metal höre…LOL

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